Samstag, 13. Juni 2009

Tagesberichte 09.-13.06.2009

Logbucheinträge 09.-13.06.2009
Position: an Erdbeerblatt
Sternzeit: sehr hübsch

`Dere,

BITTE kann mir eines von Euch schlauen Schweinchens mal sagen, WARUM Menschen (Frauen) in Karenz und/oder geschätzte 70jährige (sprich: Menschen im Ruhestand) ausgerechnet in der Shopping-Rushhour für Berufstätige ihren Großeinkauf erledigen müssen?
Ich kriege einen halberten Anfall, wenn ich als siebzehnte in der Schlage, bewaffnet mit einem Joghurt und einem Packerl Kanarienvogelfutter, beobachten muss, wie eine Mutti den Lebensmittelvorrat für (meiner Meinung nach) mindestens 2 Monaten auf das Förderbandl hievt. Oder ein rüstiger Pensionist seinen Konservendosenvorrat auffüllt.
Und zwar um 10 Minuten vor neun Uhr morgens.
Oder 5 Minuten vor Geschäftsschluss.
Warum ist das so?
Haben die nicht eigentlich den ganzen Tag Zeit (also mehr oder weniger)?
Pffffffffffffffffffff.

Eine Änderungsschneiderei im wunderschönen dritten Wiener Gemeindebezirk.
Mit riesigen Tafeln wir beworben, was man denn so alles für den geschätzten Kunden tun kann.
Unmotiviert steht da:
"Hose"
"Kleid"
"Rock"
"Vorhang"
"Leder"
"Pelz"
Mhm. Na was denn nun? Hose bügeln? Vorhang aufhängen?
Na wurscht.
Besonders gut gefällt mir aber:
"Schulterwatte"
Was um alles in der Welt ist bitte "Schulterwatte"?
Eine innovative Erfindung für den zyklischen Büroschläfer? Ein wenig Schulterwatte in den Pulli eingenäht ... damit s’ Kopferl schön weich liegt ...
Und, als besondere Leistung wird angeboten:
"Kragen umdrehen"
Die Änderungsschneiderei befindet sich unmittelbar neben einer Pizzeria.
Na danke. Don Corleone lässt grüßen ...

Und Dears : befinde mich auf den Spuren von Konrad Lorenz.
Der hatte es ja mit Graugänsen.
Ich habe hier Stockenten.
Es ist jetzt bewiesen, dass sich Enten Menschen einprägen können.
"Meine" Enten erkennen mich mittlerweile und watscheln mir aufgeregt nach, wenn ich durch den Innenhof gehe. Und zwar machen sie das nicht bei jedem x beliebigen Menschen – sondern wirklich nur bei mir. Und wenn ich mit der gelben Dose daherkomme, wo das Kanarienvogelfutter drinnen ist, ist’s komplett aus.
Hach. Meine Babys! ;o)
Das wird ganz schön schwer werden, wenn die vier süßen erwachsen sind und uns hier verlassen. Ich hoffe sie kommen wieder (bzw.: vielleicht bleiben sie ja auch? Das wäre schön!).

Und: jeden Tag eine gute Tat!
Heute bereits zwei Balkon-Erdbeerpflanzen das Leben gerettet.
Na was soll ich denn machen? G’weint habens beim Spar, g’weint! Ganz laut!
Arm warens, halb verdurstet und im Sonderangebot. Keine wollte sie!
Und natürlich musste ich beide nehmen – ich mein das geht doch nicht!
Kann nicht eine kaufen und die andere einfach stehen lassen!
Vielleicht handelt es sich um ein Liebespaar?
Man weiß es nicht, gell, man weiß es doch nicht!
(war sicher ein schönes Bild heute morgen: Frl. K. mit 2 Hängeerdbeerpflanzen in der Hand wird durch den Innenhof von einem Entenrudel verfolgt ...).

Musste erfahren, dass Frau S. von Ihrem Mann heute auf unserem Feld ausgesetzt wurde
(ich glaub ich habs noch gar nicht erwähnt: wir beackern dieses Jahr wieder unsere Ackerparzelle).
Naja.
Liebe Frau S., nicht traurig sein, ich werde Dich regelmäßig besuchen kommen.
Und vielleicht kannst Du Dir aus Steinen und Ackererde einen kleinen Unterschlupf basteln?
Verhungern wirst Du sicher nicht, die Früchte des Feldes werden Dich ernähren.
Und außerdem : Sommer Akademie! Türkisch-Sprachkurs!
Ist doch super!
:o)

Ziervideo des Tages:

(Lee Dorsey – Working In The Coal Mine)

"Es gibt Diebe, die von den Gesetzen nicht bestraft werden und dem Menschen doch das Kostbarste stehlen:
die Zeit."
-Napolèon Bonaparte-

und

"Man muß gut überlegen, was man will.
Es könnte passieren, daß man es bekommt."
-Meat Loaf-

Na guuuuad ... ich geh jetzt mal.
Baba!