Donnerstag, 5. Februar 2009

Tagesberichte 04. & 05.02.2009

Logbucheintrag 04. & 05.02.2009
Position: gestreckt
Sternzeit: geschüttelt

Guten Abend!
Und wieder einmal – und obwohl es manch eine/r kaum fassen kann:
Ein Donnerstag ist ins Lande gezogen.
Und wir schlussfolgern blitzschnell: auf nen Donnerstag folgt immer ein Freitag.
Quasi ein Naturgesetz (oder so).
Was wiederum bedeutet: das Wochenende hat eindeutig ein Haxerl in die Türe gestellt.
Na kann uns denn was Besseres passieren?
Ganz ehrlich: viel fällt mir da derzeit eigentlich nicht ein.
Man wird ja genügsam mit der Zeit.

Heute festgestellt: ich habe ein volles Defizit.
Und zwar ein Info-Defizit.
Ehrlich: ich habe streckenweise null Ahnung, was in der Welt so vor sich geht.
Seit ich nicht mehr mit der U Bahn in die Arbeit grotte, isses überhaupt vorbei.
Das renommierte Gratis-Tagesblatt „Heute“ entgeht mir vollkommen, denn dem habe ich dann doch hin und wieder gewisse Informationen über das allgemeine Weltgeschehen entnommen (am meisten tut’s mir ja um den Garfield Comic leid).
Diverse Tagesnachrichten im Fernsehen verpasse ich meistens.
So kann’s nicht weitergehen habe ich beschlossen – und daher heute den elektronischen Newsletter per E Mail einer Tageszeitung abonniert.
Irgendwas ist schief gegangen Dears.
Heute Vormittag um rund 10 Uhr herum habe ich mich dort angemeldet.
Zwischen 10 und 18 Uhr habe ich sage und schreibe 5 Newsletters bekommen.
Mit immer unterschiedlichen Themen und Headlines.
Wie unheimlich lästig.
Aber ich habe jetzt den vollen Durchblick (quasi).
Na mal schauen.

Letztens dachte ich ja, hier in Holy St. Simmering kam es zu einem atomaren Unfall.
Oder die Russen wären einmarschiert. Oder Ursula Stenzel hätte sich in den 11. Wiener Gemeindebezirk verirrt (mach einer erinnert sich vielleicht noch an meine Vision, ich glaube die hatte ich im Dezember).
Denn da war plötzlich dieses Alarmsignal. Vollkommen unerwartet und unmotiviert.
Überraschend quasi.
Ihr wisst schon, diese Sirenenanlagen, die in Katastrophenfällen zum Einsatz kommen.
Mist.
Was ist da los? Ist das eine Übung?
Normalerweise wird ja die Bevölkerung z.B. in Tageszeitungen darüber informiert. Probealarm usw.. Aber naja. Nachdem ich ja so keine Ahnung habe, und keine Zeitung lese … und mit dem Fernsehen habe ich’s ja wie gesagt auch nicht so.
Außerdem konnte ich mich partout nicht daran erinnern, wie die unterschiedlichen Tonarten sind – und was sie überhaupt zu bedeuten haben. Und wie ich mich zu verhalten habe. Huch!
Kurz bevor ich davor war, mit der Herde im Rucksack in den Keller zu flüchten um mich dort zu verschanzen – war’s aus. Keine Sirene mehr. Ein Blick aus dem Fenster: alles ganz normal, Personen befanden sich auf den Straßen. Die Raben krächzten und der gute alte 71er gurkte gen Zentralfriedhof. Alles schön.
Etwas später habe ich’s dann herausgefunden. Samstag, 12 Uhr Mittags : die Feuerwehrsirene, ein Probealarm.
Tja. Und daher habe ich u.A. beschlossen, mich jetzt täglich darüber zu informieren, was überhaupt so los ist. Hier und sonst wo.

Tja, und weil bei uns im Büro der Bär ein wenig pennt (der ist zum Skifahren aufgebrochen, sind ja Energieferien), nutzt man selbstverständlich die Gelegenheit zu dem einen oder anderen Pläuschchen. Wie nett.
Kollege aus New York zurückgekehrt (seufz, da will ich ja auch mal wieder hin).
Herr K., selbst Raucher, hielt fest, dass die Amis seiner Meinung nach viel mehr Angst vor Rauchern als vor Terroristen haben. Daher hier sein Tipp – den ich jetzt auch gerne an Euch weitergeben möchte Dears:
Solltet Ihr irgendwann einmal in den New Yorker Bronx überfallen werden – zündet Euch einfach eine Zigarette an.
Kollege K. hat uns heute inbrünstig und durchaus glaubhaft versichert, dass man mit einer einzigen, brennenden Zigarette zahlreiche US-Bürger 100%ig in die Flucht schlagen kann.
Sollte das nicht klappen und ihr werdet in den Bronx trotz Tschik bis auf die Unterhose ausgeraubt: ich übernehme keinerlei Haftung, alle Angaben ohne Gewähr.

Fachkollegin C. erzählt von Ihrem letzten Urlaub in Ägypten.
2 blondhaarige Frauen in Hurgada – ein Spießrutenlauf, Frau C. schwor heute, nie wieder auch nur ein Zecherl auf ägyptischen Boden zu setzten.
Hier nun wurde Frau C. von uns aufgeklärt, dass sie an den geschilderten Situationen wohl selbst schuld war.
Hätte sie sich das Haupthaar vor Urlaubsantritt kurz geschoren und bastatlbraun gefärbt (bzw. wäre sie mit Badekappe, bei 40 Grad, am Strand erschienen), hätte sie es tunlichst unterlassen sich das Achselhaar und die Bikinizone zu rasieren, hätte sie statt eines aufreizenden Bikinis ein bedeckendes Trikot mit Zwickel getragen (Zwickelerlass aus dem Jahre 1932 „Frauen dürfen nur dann öffentlich baden, falls sie einen Badeanzug tragen, der Brust und Leib an der Vorderseite des Oberkörpers vollständig bedeckt, unter den Armen fest anliegt sowie mit angeschnittenen Beinen und einem Zwickel versehen ist. Der Rückenausschnitt des Badeanzuges darf nicht über das untere Ende der Schulterblätter hinausgehen.“), hätte sie sich stark rückfettende Sonnencreme ins Gesicht geschmiert, hätte sie durch ständiges husten vorgetäuscht, an offener Tuberkulose zu leiden, wäre sie ununterbrochen und scheinbar grundlos in Tränen ausgebrochen, hätte sie laute Selbstgespräche geführt oder hätte sie den Eindruck vermittelt, ein neurologisch-psychiatrisches Problem zu haben (z.B. das Tourette Syndrom o.Ä.) – DANN wären ihr diese empörenden, aufdringlichen, dümmlichen, plumpen ägyptischen Pseudo-Gigolos ganz sicher aus dem Weg gegangen.

Sorry: zwei blondhaarige, alleinreisende Mädels die nur aus reinen Erholungsgründen nach Ägypten reisten – das kann ja wohl wirklich nicht wahr sein.

Oachkatzlschwoaf des Tages:


„Moodschekiepchen“
Sachsen
Dieses Wort bedeutet auf Hochdeutsch „Marienkäfer“ und wird ganz charakteristisch breit und mit den berühmten sächsisch-weichen Konsonanten ausgesprochen.

Ziervideo des Tages:

(Calexico – Ballad Of Cable Hogue)

„Es gibt schweigsame Menschen,
die interessanter sind,
als die besten Redner.”
-Benjamin Disraeli-

und

„Liebe muß wie das Feuer
immer wieder angefacht werden...
Sie stirbt, wenn sie zu hoffen
oder zu fürchten aufhört.“
-François de La Rochefoucauld-

Na dann.
Hau ma uns wie die Wahnsinnigen in den Freitag, gell.
Aber zuerst einmal in die Hapfn.
Durchmachen is nimma.
Mocht a nix.
Gute Nacht!