Freitag, 2. Januar 2009

Tagesbericht 02.01.2009

Logbucheintrag 02.01.2009
Position: On The Road Again
Sternzeit: Schalter für Fernlicht unauffindbar – daher nicht ergründbar

Grüß Sie.
Also ich will ja jetzt nicht sagen „das war ein scheiß Tag“ – denn so was sagt man nicht.
Eigentlich.
Aber.
Ich habe darüber nachgedacht.
Und ich muss sagen, mir fehlen, so gesehen, die Worte. Also jene, um meine wahren und tiefsten Gefühle diesem (Arbeits)tag gegenüber so zu definieren und auszudrücken (sprich: ich finde einfach nicht die richtige vokabuläre Verpackung), um halbwegs höflich rüberzubringen, was ich eigentlich sagen will – noch dazu so, dass es unmissverständlich ankommt. Ich will eigentlich auch gar nicht höflich und liebenswürdig sein. Warum denn auch? Und daher bleibe ich beim Ursprünglichen.
Also: das war echt ein scheiß Tag, der Tag heute. So arbeitstechnisch gesehen.
Gut.
Dazu wäre jetzt mal alles gesagt, hätten wir das auch besprochen.

So.
Jetzt einmal: recht liebe Grüße an Königin Uschi! Ich hoffe, sie hatte ebenfalls einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich frage mich ehrlich, wie ihre Majestät so eine Silvesternacht verbringt. Wahrscheinlich irgendwo festgebunden und vollgepumpt mit Beruhigungsmitteln, weil sonst könnte Ursula I. wohl kaum an sich halten.
Ich sage nur: Silvesterpfad! Ich wundere mich wirklich seit Jahren, dass Queen Uschi diesen überhaupt noch duldet. All dieses elende, besoffene, grölende Pack, lärmend und schmutzend – mitten in ihrem Reich!
Und natürlich der Overkill: der arme Steffl muss das alles ertragen, Jahr für Jahr.
DAS Weltkulturerbe aller Weltkulturerben überhaupt, gedemütigt und besudelt – eigentlich isses ja wirklich skandalös.

So typisch Uschi-like wäre es ja, allen Nicht-Einwohnern der Inneren Stadt den Zutritt zum Silvesterpfad zu verbieten – bzw.: dann gäbe es ja gar keinen Silvesterpfad!
Meine Güte, wäre das schön! So nett und elitär!
Der Anteil der Menschen, die im ersten Bezirk wohnen, welche 60 Jahre und älter sind, beträgt rund 30% (überdurchschnittlich, da im gesamten Wiener Stadtgebiet ein ca. 20%iger Anteil) – na bitte wer braucht denn das ganze Remmi-Demmi?
Bezirksansässige, Herr/Frau Hof- & Kommerzialrat, Bankdirektoren i.R. (nebst Gattinen, versteht sich), Herr Major a. D., Herr/Frau Doktor von und zu und was weiß ich und so weiter – also nur die Hautevolee (sprich Hotwolä) entsprechenden, gesetzten Alters, weltgewandt, in sich ruhend und ihrer Königlichen Hoheit treu ergeben – nur jenen sollte es gestattet sein, sich in der Silvesternacht überhaupt auf den Straßen der Inneren Stadt aufzuhalten.
Gediegen fährt man per Fiaker a Runderl am Ring, parliert ein wenig über das sich zu Ende neigende Jahr, 23:30 Uhr Versammlung Stock am Eisen Platz, lauschen, was Durchlaucht zum Volke spricht, 00:00 Uhr erfreut man sich am Klange der Pummerin, trinkt ein Schlupferl Champagner, beißt in den Demel-Löffelbiskuit-Fisch, wiegt sich ein wenig im ¾ Takt, haut die alten Glücksbringer in den Donnerbrunnen und macht den Kratzfuß – und geht, halbert derisch von dera Glockn, wieda ham.
Das Leben könnte so schön sein!

Vision 2009: Ursula Stenzel verirrt sich in einen Randbezirk. Bei meinem Glück nach Holy St. Simmering, und vermutlich reist sie mit dem 71er an und sitzt genau in MEINEM Wagon!
Sollten ihr die Sinne schwinden, in Anbetracht des ganzen Pöbels und der furchtbaren Straßenbeleuchtung – muss ihr leider jemand anders das Riechsalz reichen.

Außerdem wurde ich ja sowieso aus dem Paradies vertrieben (quasi), meinen Arbeitsplatz in Uschis Reich gibt es nicht mehr.
Aber ich hab mir das heute angeschaut. Der Wiener Stadtpark z.B. erstreckt sich ja vom 1. Wiener Gemeindebezirk bis zum Heumarkt im 3. Wiener Gemeindebezirk.
Also ich stell mir das so vor: ich schlendere gemütlich durch den Stadtpark, und tu so als wäre nix. Dann zünde ich mir eine Zigarette an, zah einen Doppler aus dem Rucksack, dreh den Ghettoblaster bis zum Anschlag auf, werfe mit ein paar Stinkbomben um mich und schieße mehrere Leuchtraketen ab. Die umtriebige Königin Uschi wird mich natürlich sofort entdecken und mich mit einer Schar ehemaliger K & K Feldwebel verfolgen, um mich zu teeren und zu federn. Ich laufe aber flux über die Kleine Ungarbrücke, die ja den Wienfluss überquert, und die Bezirke Innere Stadt und Landstraße verbindet.

Und wenn ich dann drüben, sicher im Dritten bin (wo ja das Hoheitsgebiet von Queen Uschi endet) rufe ich ganz, ganz laut: Herr Bezirksvorsteher Hohenberger! Herr Bezirksvorsteher Hohenberger! Hilfe, hilfe, hilfe! Die Uschi will mich hauen!
Soweit ich weiß besteht zwischen dem 1. und dem 3. Bezirk kein Auslieferungsabkommen.
Hahahahaha! Ausgetrixt Frau Ursula!

Achja, und heute im Supermarkt habe ich die ersten hartgekochten, buntgefärbten Ostereier entdeckt!
Ka Schmäh, ich lüge nicht!
Also: entweder wurden die einfach vergessen. Ostereeichen 2008, ui, na stell ma’s schnell ins Regal, vielleicht fällts ja keinem auf.
Oder: es handelt sich schon um die aktuelle 2009 Kollektion (zur Info: Ostersonntag 2009 ist der 12. April). So unter dem Frühervogelfängtdenwurm-Motto.
I man – vielleicht legen ded Hendln im Aprü kane Eia mehr? Wast das?
Ich persönlich finde meine beiden Theorien relativ erschütterlich (eigentlich, oder so).

PFERDESCHWANZ/ZOPF OF THE DAY:
Nscho-tschi

Nscho-tschi (=Schöner Tag) war eine Apachin; die Tochter Intschu tschunas und somit Schwester Winnetous.

Nscho-tschi war "sehr schön. Europäisch gekleidet hätte sie gewiß in jedem Salon Bewunderung erregt. Sie trug ein langes, hellblaues, hemdartiges Gewand, welches den Hals eng umschloß und an der Taille von einer Klapperschlangenhaut als Gürtel zusammengehalten wurde ... Ihr einziger Schmuck bestand aus ihrem langen, herrlichen Haare, welches in zwei starken, bläulich schwarzen Zöpfen ihr weit über die Hüften herabreichte. Dieses Haar erinnerte auch an dasjenige von Winnetou. Auch ihre Gesichtszüge waren den seinigen ähnlich. Sie hatte dieselbe Sammetschwärze der Augen, welche unter langen, schweren Wimpern halb verborgen lagen, wie Geheimnisse, welche nicht ergründet werden sollen. Von indianisch vorstehenden Backenknochen war keine Spur. Die weich und warm gezeichneten vollen Wangen vereinigten sich unten in einem Kinn, dessen Grübchen bei einer Europäerin auf Schelmerei hätte schließen lassen ... Die feingeflügelte Nase hätte weit eher auf griechische ... Abstammung deuten können. Die Farbe ihrer Haut war eine helle Kupferbronze mit einem Silberhauch. Dieses Mädchen mochte achtzehn Jahre zählen".

Sie pflegte den schwerverletzten Old Shatterhand und verliebte sich in ihn. Um seine Frau werden zu können, wollte sie zu den Weißen in den Osten ziehen und deren Lebensart und Kenntnisse kennenlernen. Auf dem Weg in die weiße Zivilisation wird sie von Santer ermordet (schnüff, schneuz).

Ziervideo des Tages:

(The Rubettes – Sugar Baby Love)
Anmerkung der Redaktion:
Ich finde dieses Lied einfach grauenhaft, ehrlich.
Aber bitte diese Band … die Performance und die Bühnenkostüme … dieses erotische Verhältnis des Sängers zu seinem Mikrofon, die ganze Darbietung – so was muss einfach einmal Ziervideo des Tages werden! MUSS!


Die aktuelle Bauernregel für den 2. Januar


Wie der Basillus, so der September.
(Vielleicht kann mir das ja mal jemand beizeiten erklären – bin i froh, dass i ka Landwirt bin! Würde täglich vollkommen planlos vor dem Bauernkalender stehen.)

„Wenn dein Haus in Flammen steht,
wärme dich daran.“
-aus Spanien-

Und mit diesen wunderbaren Worten aus Spanien möchte ich den heutigen Tagesbericht beschließen. Ich persönlich interpretiere dieses Sprichwort ja so: Alles Negative hat auch was Positives! De Hittn is zwoa obrennt – oba zumindest is uns ned koid!
Na bitte Dears!
;o)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Endlich!!

ich hab meinen Rhytmus wieder gefunden, aufstehen, frühstücken, querbeet lesen ;-))

*hihi* und bin so frech und lad mich zu ihrer nächsten Silvesterparty ein - ich mag auch die Queen Uschi nerven, find ich ausgesprochen spannend, sie müssen mir halt nur sagen wann ich noch im ersten und wann dann doch schon im dritten bin (obwohl in der Ecke kenn ich mich grad ein kleines bisserl aus)

gemma Uschi sekkieren ;-))

apropos kleiner Sidestepp zum letzten TB - also die Sprühweine finde ich ausgesprochen günstig für die Bilder, sie schreiben dann hoffentlich in den TB wie der Fotograf danach ausgeschaut hat

lg
rosa

Frl. K. hat gesagt…

hurra! die rosa hat ihren rhytmus wieder gefunden!
das freut mich!

mit der uschi-sekkiererei müss ma doch gar nicht bis silvester warten! auf in den stadtpark! :o)

ja eh, sogesehen sind 3 sprühweine pro bild eh ned viel. jetzt sind wir schon mal bei 12 stück, hihi.
glaube, ich werde da gar nicht viel schreiben, sondern einfach ein paar fotos vom fotografen schießen. also nach genuß der 12 sprühweine.
und diese fotos dann einfach ins querbeet stecken. bilder sagen oft mehr als tausend worte!
;o)

schönen abend!
lg
das frl.k.