Dienstag, 20. Mai 2008

Tagesberichte 17.-20.05.2008

Logbucheinträge 17.05.-20.05.2008
Position: Dam Square, Amsterdam
Sternzeit: null Schimmer, ehrlich

Oiso: ein herzliches g’schamsdadiener!
Tanzen wir den Holzschuhtanz, das Frl. K. ist wieder in heimatlichen Landen
Gleich mal zu Beginn:
Ein riesengroßes Dankeschön an Dr. Klaus Martens.
Lieber Dr. Martens: hätten Sie nicht seinerzeit diese Schuhe erfunden, konstruiert, entwickelt oder was weiß denn ich – ich bzw. meine Füße hätten Amsterdam sicher nicht überlebt.



Bist Du wahnsinnig. Dears! Ich haben keine Ahnung wie viele Kilometer ich in 3 Tagen zu Fuß in dieser Stadt zurückgelegt habe – es war jedenfalls kein Schmarren. Außerdem bin ich noch ca. 20000 Meilen mit der Amsterdamer Straßenbahn gefahren.
Grundsätzlich isses ja so, dass ich zwar einen hervorragenden Orientierungssinn habe, mir aber überhaupt keine Straßennamen merke (überhaupt wenn die Straßen „Kloveniersburgwal“, „Jonas Daniël Meijerplein“, „ Krom Boomssloot“, Moddermolenstraat“ usw. heißen – kann ich mir nicht merken geschweige denn aussprechen) und auch ein recht schlechter Stadtplanleser bin. Ich bin der absolut visuelle Typ. Wenn ich ein Mal an einem Haus, Geschäft, Denkmal etc. vorbeigegangen bin, speichere ich das. D.h. wenn ich dort dann wieder mal vorbeikomme, weiß ich genau, wie ich gehen muss, um wo auch immer hinzukommen.
Also: Amsterdam ist eine SUPER Stadt. Aber leider sieht dort irgendwie alles gleich aus.



Ich hatte ununterbrochene Deja-vu Erlebnisse, aber ein ganz besonders wenn es um den Dam ging. Der Dam ist der zentrale Hauptplatz der Stadt Amsterdam, u.a. steht dort der königliche Palast, die Liebfrauenkirche und das Nationalmonument.
Es war schon fast gruselig. Wir irrten also da so in Amsterdam herum, und egal welchen Weg wir einschlugen, über welche Brücke wir hatschen oder um welche Ecke wir bogen: im Endeffekt standen wir wieder mitten am Dam.

Ich habe mir tausende Kalorien in Form von Pancakes und frisch gebackenen Waffeln zugeführt, Literweise Cafe au lait getrunken, Bob Marley, Albert Einstein und Marilyn Monroe bei Madame Tussaud’s bewundert, war auf Floh/Obst/Gemüse/Käse/Fetzen/Bücher/Blumenmärkten, wollte den Zoo besuchen (war aba dann nix, bitte € 17,-? Können mich mal hin- & hertragen, was seh’ ich da für Tiere um 17,-? Sind die vergoldet?), war im Redlight District (Männer sind tlw einfach so überdämlich, dass es wirklich ganz, ganz schrecklich ist), habe Coffeeshops besichtigt (bitte da kriegt man ne Beratung, unglaublich; wette: würde ich mir bei uns einen 3 Karat Brilliantring bei einem Nobeljuwelier im Ersten kaufen, würde man mir ich nicht mal annähernd solch eine ausführliche und eingehende Beratung angedeihen lassen), bin über ca. 700 Brücken gegangen, war im Hard Rock Cafe, habe mir einen dicken Stoffbären und einen lustigen Elch mit Baumelbeinchen im Amsterdamer Weihnachtsladen gekauft, ....
Habe ne Windmühle besichtigt (aber nur von außen, nix von innen, weil in der Windmühle einer wohnt. Nämlich ein Mann – alleine! – und der ist KLM Pilot – na ned schlecht. Der Mann hätte mich an sich auch sehr interessiert, lies sich aber nicht blicken. Sehr schade.)
Und ich bin viel gesprungen. Zur Seite, auf den Gehsteig, nach vor- & zurück usw. – nämlich immer dann (und das war recht oft), wenn einer dieser zahllosen Amsterdamer-Kamikaze Radlfahrer versucht hat, mich mitten in Amsterdam zu überfahren (in Holland gibt es mehr Fahrräder als Einwohner, und in den Niederlanden gibt es 15000km Radfahrwege; die Holländer kommen also quasi mit einem fix angewachsenen Radlsitz am Hintern zur Welt).



Also kurz: ich habe so fast alles gemacht, was der Standardtourist in Amsterdam so tut.
Nur zwei Sachen nicht: ich war in keinem einzigen Museum (es ist mir eh sehr peinlich, aber ich einem Museum – speziell wenn es sich um ein Kunstmuseum handelt – bekomme ich schon kurz nach dem Betreten wilde Gähnanfälle und laufe immer Gefahr, in irgend einer Museumsecke spontan einzuschlafen; hatte da mal ein ganz arges Erlebnis im Metropolitan Museum Of Modern Art in New York – seither besuche ich Museen nur in Notfällen, z.B. bei monsunartigen Regenfällen, Schlafstörungen im Urlaub o.ä.). Jene Teilnehmer unseres Grüppchens, die div. Amsterdamer Museen besuchten waren aber sehr begeistert. Will also generell nicht davon abraten Dears.
Und: ich habe keine Grachtenrundfahrt gemacht. Wollte dies ursprünglich unbedingt machen, aber: 2 Leute unserer Truppen taten dies, und berichteten anschließend von strengen, lehrmeisterhaften Anfällen des Tourguides auf diesem Boot. Es wurden unbeschriftete Stadtpläne verteilt, wo die Grachtenrundfahrtteilnehmer selbst einzeichnen mussten, wo man sich befand usw.. Beschriftete man etwas falsch, bekam man gleich mal eine verbale Kopfnuss, Sms-en durfte man nur heimlich („ich habe doch gesagt, sie sollen aufpassen!!“), und man befürchtete sogar nachsitzen zu müssen, weil man 1x leider die falsche Gracht im Plan einzeichnete („ich habe doch gesagt sie sollen AUFPASSEN!!!!“).
Da bekam ich es mit der Angst zu tun, und habe daher auf die Grachtenrundfahrt verzichtet.
Wer weiß?! Vielleicht würde ich sonst jetzt noch auf diesem Boot sitzen und müsste Amsterdamer Stadtpläne zeichnen?

Also wie auch immer:
AMSTERDAM IST SUUUUUUPER!
Und: das Frl. K. wird dort 100 pro bald mal wieder antanzen.
Und das nächste Mal fahre ich auf’s Holländische Land und schau mir an, wie man Käse herstellt. Das wollte ich schon immer mal wissen.

Jetzt bin ich wieder da, und freue mich sehr (räusper ;o))
Naaaain, ich freu mich natürlich eh. Aber so ein paar Tage mehr in Amsteram .... vielleicht hätte ich ja dann auch mal den KLM Piloten aus der Windmühle zu Gesicht bekommen.
Holländische Männer sind im Schnitt übrigens recht attraktiv und originell (also nur zur Info, falls es jemanden interessiert ;o)).



Yes. Also hier bin ich wieder.
Habt’s mich vermisst? ;o)
Also: ich bin wieder hier!
:o)

Ziervideo des Tages:

(Steve Miller Band – The Joker)

P.S.: War auch sehr arg. Sind da in irgend so einer Bar eingefallen, wo’s Live Musik gab (mit Hells Angels Amsterdam Türdlsteher – so ein Depp bitte, aber egal). Wir voller Erwartung, auf der Bühne eine wild aussehende Truppe, hey, da wird’s gleich ordentlich rocken!
Bitte die Typen quakten vor sich hin und präsentierten selbstkomponiertes – dachte ich beiße in die Tischkante – war wirklich schrecklich. Und als wir schon gehen wollten, sprang plötzlich eine Wikinger-Reinkarnation von Georg Danzer auf die Bühne (kein Scherz, hat dem Schurli wirklich sehr ähnlich geschaut – halt nur mit langen blonden walle-walle Haaren bis zur Hüfte) und legte eine „Joker“ Version hin – also ehrlich, es ist wirklich schon sehr lange her, dass ich so eine tolle Stimme gehört habe. War unglaublich. Dann kam noch „Purple Rain“ – war nie ein riesen Fan von diesem Lied – aber in dem Fall: der Prince kann einpacken, das war der Überhammer. War sehr begeistert.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

bin fasziniert über den Bericht, danke für die Steve Miller Band hab mitgesungen..

"i bin ka gschwinda - des siacht a blinda.."

schön sie wieder zu lesen,

ja!! ich gestehe ich hab sie vermisst

lg
die oide hex

Frl. K. hat gesagt…

Liebe Frau Hexe!
Schön zu wissen, dass mich jemand vermisst.
Irgendwie ist das total eigenartig - denn dieser Blog hier wird offenbar sehr oft aufgerufen - aber kaum jemand gibt auch nur einen Piiieps hier ab.
Daher freue ich mich besonders, dass Du regelmässig vorbeischaust - und auch immer wieder eine kleine Nachricht für mich hinterlässt :o)
Liebe Grüße!
Das Frl. K.