Mittwoch, 13. August 2008

Tagesbericht 13.08.2008

Logbucheintrag 13.08.2008
Position: in gänsehäutiger
Sternzeit: 47 Tage vor den Neuwahlen

Dears,

And the Oscar goes to: DIE FÄLSCHER

Die deutsch-österreichische Koproduktion von Stefan Ruzowitzky wurde als erster österreichischer Film überhaupt mit dem Oscar (bester nichtenglischsprachiger Film) ausgezeichnet.

Meiner Meinung nach vollkommen zu Recht.

Das mit Karl Markovics, August Diehl und Devid Striesow exzellent besetzte Drama erzählt die Geschichte des Geldfälschers Salomon Sorowitsch, der von 1944 an im KZ Sachsenhausen ausländische Devisen in großem Stil drucken soll, um die Volkswirtschaft der alliierten Kriegsgegner zu treffen. Sorowitsch und seine Mit-Fälscher müssen sich die Frage stellen, ob sie mit ihren Henkern kooperieren und dadurch eine Verlängerung des Krieges oder gar einen Sieg der Deutschen unterstützen wollen. Sie würden - vielleicht - ihr eigenes Leben retten, das vieler Leidensgenossen jedoch aufs Spiel setzen.


Das "Unternehmen Bernhard" war eine der größten Geldfälschungsaktionen der Geschichte. Von 1942 bis 1945 mussten 142 jüdische Häftlinge im Konzentrationslager Sachsenhausen britische Pfundnoten in Millionenbeträgen drucken, Ausweise kopieren und Briefmarken fälschen. Einer von ihnen war Adolf Burger. Seine Erinnerungen hat er in dem Buch "Die Werkstatt des Teufels" niedergeschrieben. Auf seinen Aufzeichnungen basiert der Film "Die Fälscher".
Gegen Kriegsende wurden die Geräte und Materialien zur Geldfälschung sowie Kisten mit Falschgeld im österreichischen Toplitzsee versenkt und erst Jahre später wieder gefunden.

Die Namen der dargestellten historischen Personen außer dem Adolf Burgers wurden für den Film geändert, da bis auf ihn alle bereits verstorben waren und somit nicht mehr um ihr Einverständnis gebeten werden konnten. Die Hauptrolle Salomon Sorowitsch basiert auf dem russischen Künstler Salomon Smolianoff, der 1917 aus der Sowjetunion nach Berlin geflohen war und dort begonnen hatte, britische Pfundnoten zu fälschen, da er von seinen Einnahmen als Künstler allein nicht überleben konnte. Er war 1936 verhaftet und zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt worden, nach deren Verbüßung er ins Konzentrationslager Mauthausen kam. Nach Kriegsende verlor sich seine Spuren bald. Ebenso rasch war er allerdings wieder auf internationalen Fahndungslisten zu finden. In Monte Carlo soll er einmal sehr viel Geld verspielt haben, angeblich verstarb er in den 1960ern in Argentinien. Seinen Lebensunterhalt finanzierte er sich mit der "Wiederentdeckung alter Meister“.

Befragt danach, ob er ein spezielles Interesse am Nationalsozialismus habe, meinte Ruzowitzky mit Hinblick auf sein Heimatland Österreich: „Wenn man in einem Land lebt, wo die rechtspopulistische Parteien FPÖ und BZÖ mit ihrer unerträglichen ideologischen Nähe zu nationalsozialistischem Denken konstant um die 20% der Wähler gewinnen und genauso unerträglicherweise sogar an der Regierung beteiligt wurden, hat man schon mal das dringende Bedürfnis, sich mit so einem Thema auseinander zu setzen.“

Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur empfiehlt einen Besuch des Films im Rahmen des Schulunterrichts für Kinder/Jugendliche ab 12 Jahren.

Mein persönlicher Filmtipp des Jahres.


UNBEDINGT ANSCHAUEN!


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

so jetzt muss es einfach sein, die dvd kommt ins haus für den nächsten fernsehabend

und den satz vom herrn ruzowitzky unterstreich ich mit den dicksten balken der nur geht und ganz viele rufzeichen hinten dran...

NIE WIEDER !!!!!!!!!

übrigens du hast heute für einen lauten lacher gesorgt, hab nachgefragt ob er vielleicht inkognito in uniform unterwegs war, weil die beschreibung der hulkine so gut gepasst hat... hat er aber verneint und wird sich umhören ;-)) weitere berichte folgen

lg
rosa

Frl. K. hat gesagt…

ja, besorg dir die dvd unbedingt.
"viel vergnügen" beim anschauen kann man kaum wünschen.
aber absolut sehenswert!

hihi
harre der dinge
und warte auf weitere berichte :o)

lg
das frl.k.