Mittwoch, 20. August 2008

Tagesbericht 20.08.2008

Logbucheintrag 20.08.2008
Position: Kopf oder Zahl?
Sternzeit: gewonnen

Was ist das Höchste, was Du jemals beim Münzewerfen verloren hast?
Kopf oder Zahl, Frend-O?

No Country For Old Men
THRILLER: USA, 2007
Regie: Ethan & Joel Coen


“The crime you see now, it's hard to even take its measure. It's not that I'm afraid of it. I always knew you had to be willing to die to even do this job - not to be glorious. But I don't want to push my chips forward and go out and meet something I don't understand. You can say it's my job to fight it, but I don't know what it is anymore. More than that, I don't want to know. A man would have to put his soul at hazard. He would have to say, "O.K., I'll be part of this world."
- Tommy Lee Jones als Ed Tom Bell -


Sehr, sehr arger Film Dears.
Grandiose Dialoge!
Irgendwie völlig an mir vorbeigegangen, obwohl der Streifen 2007 vier Oscars einkassierte.
Bester Film, Bester Nebendarsteller (Javier Bardem), Beste Regie, Bestes adaptiertes Drehbuch.

Javier Bardem hätte von mir außerdem noch den Oscar für die schrecklichste Filmfrisur aller Zeiten erhalten. Wie man so einen feschen Knaben derart verschandeln kann ;o)


Javier Bardem: Anton Chigurh


Tommy Lee Jones: Sheriff Ed Tom Bell


Josh Brolin: Llewelyn Moss


Woody Harrelson: Carson Wells


· Kelly Macdonald: Carla Jean Moss
· Garret Dillahunt: Deputy Wendell
· Tess Harper: Loretta Bell
· Barry Corbin: Ellis
· Stephen Root: Auftraggeber von Wells
· Beth Grant: Agnes


STORY:
Der Vietnam-Veteran Llewelyn Moss entdeckt die blutigen Überreste eines missglückten Drogendeals mitten in der Einöde Südwest Texas’. Den Koffer mit 2 Million Dollar nimmt er sicherheitshalber gleich an sich, was ihm in weiterer Folge einige Unannehmlichkeiten bereitet...unter anderem die Aufmerksamkeit des psychopathischen Auftragsmörders Anton Chigurh...

KRITIK:
Der gute Ruf eilte dem neuen, heiß ersehnten Thriller der Coen-Brüder bereits voraus. Die ersten Reaktionen aus den USA ließen Großes erwarten; die Kritiken überschwänglich; zeitweise rangierte der Film auf Platz 15 der imdb-Top 250 mit 8,9/10 Punkten, was oft mehr auszusagen hat, als die ebenfalls erhaltenen Golden Globe- und Oscar-Nominierungen. Die Coens setzen dabei wieder auf ihre bewährten Mittel. Subtile, schwarzhumorige Dialoge, von denen man fast jeden auf ein T-Shirt drucken könnte, skurrile Charaktere und eine blutrünstige Story, die ins Nirgendwo verläuft und eigentlich nur zur Entfaltung der Figuren dient. Der wortkarge und humorlose Anton Chigurh (Javier Bardem) möchte also sein Taschengeld aufbessern und verfolgt in bester Terminator-Manier den zunächst ahnungslosen Llewelyn (Josh Brolin), der während eines Jagdausflugs zufällig über 2 Million Dollar gestolpert ist. Aber die beiden sind nicht die einzigen, die die Kohle gut gebrauchen könnten... Der Schauplatz wechselt von Motelzimmer zu Motelzimmer, wobei die Spannung in einzelnen Szenen, in denen die Parteien Tür an Tür aufeinander lauern, teilweise ins Unerträgliche gesteigert wird, obwohl oft minutenlang kein Wort fällt. Der komplette Film kommt übrigens gänzlich ohne musikalische Untermalung aus. In einem zweiten Handlungsstrang überzeugt Tommy Lee Jones als desillusionierter Sheriff-Rentner, der die Situation zwar stets nüchtern analysiert, aber immer einen Schritt zu spät kommt. Er liefert mit seinen gedanklichen Ausschweifungen den melancholischen, philosophischen Beitrag zum Film. 'No Country For Old Men' ist ein moderner Western über eine gierige, gewalttätige Welt, die dem guten alten Sheriff vom Lande schön langsam über den Kopf zu wachsen scheint; blutig, stellenweise dialoglastig, aber pointiert, perfekt inszeniert und auf mehreren Ebenen funktionierend.

FAZIT:
Die Coens haben nach ihren Ausflügen in die „Unterhaltungsbranche“ wieder ein Meisterwerk geschaffen, das zumindest auf den zweiten Blick das Zeug zum Kult hat. Und wenn nicht, dann wird es zumindest Javier Bardems Luftschussapparat...oder sein kesser Seitenscheitel...;)

(Filmkritik ist geklaut, besser kann man’s aber echt nicht beschreiben)



"Was ist der Einsatz?"
"Wenn du gewinnst, gewinnst du alles. Wenn du verlierst, verlierst du alles."

Tjo, war wieder mal eine nette Angelegenheit, dieser gestrige Abend.
Ich kann den Film empfehlen, wenn auch noch einige Fragen offen geblieben sind.
Wer hat das Heroin?
Wer war eigentlich der Chef/Auftraggeber von Anton Chigurh und Carson Wells?
Können Pitbulls wirklich so schnell schwimmen (sehr arge Szene, Pitbull verfolgt Llewelyn Moss schwimmend im Fluß)?
Warum ist Lorettas Mutter plötzlich gestorben?
Warum hat Llewelyn diesen Peilsender nicht aus dem Koffer getan?

Mehr hat sie heute nicht zu sagen.
Wie g’sagt: empfehlenswert, obwohl er sicherlich nicht jedermanns Sache ist.

Soda.
Und jetzt schummeln wir uns mal so durch diesen Tag.
Auf gehts + viel Erfolg dabei!


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Kopf oder Zahl - schon oft gespielt, aber nicht mit Münzen -meist mit Bauchentscheidungen ;-))

ob ich jetzt gewonnen hab dabei kann ich dir nicht sagen,hab ja keinen wirklichen Vergleich wie die anderen Entscheidungen ausgegangen wären...

scheint ein toller Film zu sein,hab zwar seinerzeit im Oscarrausch schon viel darüber gelesen - muss ihn mir doch bei Gelegenheit anschauen..

dann druck ich mir deinen Fragenkatalog aus, vielleicht fällt mir ja was auf..

und du kannst ja gleich direkt am Objekt testen ob Pittbulls wirklich schwimmen können ;-))), buuaahhh das war jetzt fast böse- aber weißt eh 1. Arbeitstag nach dem Urlaub

lg
rosa

Frl. K. hat gesagt…

kopf oder zahl ist oftmals nicht mein spiel.
denn es gibt halt nicht nur schwarz oder weiss, hell oder dunkel, heiss oder kalt. so oft ist's grau, dämmrig oder grad im aufkochen.
und so lasse ich die münze auf der kante stehen, und schau mir an, auf welcher seite sie zum liegen kommt. und selbst dann : umdrehen kann man die auch noch immer.
liegt so oft nur an uns selber.

wünsch dir einen "schönen" ersten arbeitstag ...
lg
das frl.k.