Samstag, 1. November 2008

Tagesbericht 01.11.2008

Logbucheintrag 01.11.2008
Position: auf der Shilo Ranch
Sternzeit: Yippieh yippieh yeah

Dears,

wisst Ihr wie oft man mit seiner linken großen Zehe irgendwo anstößt oder anrennt?
In einem Zeitrahmen von rund 5 Stunden: ungefähr (gefühlte) vierzigtausendmal.
Mein Grusel-Zecherl schillert wie ein Regenbogen.
Und interessanterweise habe ich einen … äh …. hellgrünen Zehennagel?
Hm.
Bin ja nur froh, dass die Schlapferl-Zeit vorbei ist, und das der Lattenrost nicht im Sommer auf meine Zehe herabgefallen ist.
Und deppert!
Wäre mir das schon am 30.10. passiert hätte ich für 31.10. das perfekte Halloween Kostüm gehabt. Einfach eine Socke vorne abschneiden, Grusel-Zecherl rausschauen lassen sowie hinkend und hatschend durch die Gegend schlurfen. Hätte mir dann zusätzlich noch ein Kaprizerl unter der Jacke auf den Rücken geschnallt und einen auf „Hinkender Buckliger mit Grusel-Zehe aus Holy St. Simmering“ gemacht.
(Weiß eh jeder, was ein Kapritzerl? Ein Kaprizpolster ist ein kleiner Polster. Ich liebe das Wort „Kaprizerl“ – kennt leider kaum noch wer).
Naja.
Jedenfalls: heute wird’s nix mit den engen, spitzen (westernähnlichen) Stiefelchens.
Aber die Mannen von Boss Hoss werden hoffentlich damit leben können, dass ich wieder mal meine Martnes anziehe. Die schönen, bequemen, runden – die nirgendwo drücken und quetschen.

Seit 28.10. wird in Mexiko gefeiert.
Dia de los Muertos

Día de los Muertos, das mexikanische Totenfest am 2. November, ist neben dem Fest der Jungfrau von Guadalupe am 12. Dezember, das bedeutendste Fest Mexikos.

Dem Glauben nach besuchen in der Nacht vom 1. auf den 2. November die Seelen der Verstorbenen die Lebenden. Aus diesem Grunde ist dieser Tag, anders wie z.B. in Österreich, kein Trauertag sondern ein farbenprächtiges Volksfest zu Ehren aller Verstorbenen.

In den Geschäften und auf den Märkten werden schon Wochen vor dem 2. November Skelette aus Draht oder Pappmaché, künstliche Totenköpfe in allen Formen und Farben, Abbildungen der berühmten " Calavera Catrina", Marzipansärge und "calaveras de dulce" (Totenköpfe aus Zuckerguss) angeboten.

In den Familien laufen die Vorbereitung „zum Besuch der Verstorbenen“ auf Hochtouren. Damit sie den Verstorbenen einen feierlichen Empfang bereiten können, werden die Gräber mit Blumen und Kerzen geschmückt, die Häuser auf Hochglanz gebracht, Opferaltäre, die sogenannten "ofrendas", in den Häusern errichtet und ein spezielles Brot, das „Pan de muertos“ (Totenbrot), welches es nur an diesem Tag zu essen gibt, gebacken.

Der Heimweg für die Verstorbenen wird mit Blumen gekennzeichnet. Um zu vermeiden, dass sich die Verstorbenen auf dem Weg nach Hause verirren oder versehentlich zu einem falschen Opferaltar gelangen, werden auf dem Weg vom Friedhof bis zum jeweiligen Wohnhaus gelbe Cempasúchil –Blüten, - in der Indiosprache Nahuatl "Blumen der 400 Blüten" - gestreut. Im überlieferten Glauben geht man davon aus, das Verstorbene die Farbe gelb am besten erkennen können.

Nachdem in der Nacht auf den 2. November die Seelen der Verstorbenen im Haus empfangen wurden, findet anschließend der Abschied von den Toten auf den Friedhöfen und an den Gräbern statt. Es werden mitgebrachte Speisen gegessen, getrunken, musiziert, getanzt und die Verstorbenen bis zum nächsten Jahr, dem nächsten Día de los Muertos, verabschiedet.

Día de los Muertos wird je nach Region, und ob Stadt oder Land, auf verschiedene Weise gefeiert. Bekannt für ihre besonderen Feste zur Totennacht sind Milpa Alta und Mixquic (in der Nähe von Mexiko-Stadt ), Villa de Etla bei Oaxaca und ganz besonders Janítzio auf der gleichnamigen Insel im Patzcuaro-See in Michoacán. Bei der berühmten Totennacht in Janítzio begleiten Totenglocken die Feierlichkeiten.

Das Totenfest wurde 2003 von der UNESCO als "Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit" proklamiert.

Obwohl die Hauptfeiern zum „Tag der Toten“ am 2. November stattfinden , wird jedoch bereits zuvor auch einer speziellen Kategorie von Verstorbenen gedacht.

In der Nacht vom 28. zum 29.Oktober wird der Seelen der Verstobenen gedacht, die bei Unfällen, Selbstmord oder Mord zu Tode kamen.
In der Nacht vom 29. zum 30.Oktober wird den Seelen der Verstobenen gedacht, die ohne Taufe oder letzten Segen gestorben sind.
Und in der Nacht vom 30. zum 31.Oktober wird den Seelen der Verstorbenen gedacht, die keine Angehörigen haben.
Die Nacht vom 31.Oktober zum 1.November ist die Ankunft der "angelitos", der als "Engelchen" bezeichneten toten Kinder. Für diese angelitos wird ein spezieller Altar mit ofrendas (=Opfergaben) aufgebaut. Kerzen, orange leuchtende Cempasúchil-Blumen, Weihrauch, ein Glas Wasser, Salz, die Totenköpfe aus Zucker, und die Lieblingsspeisen sowie das Lieblingsspielzeug der Kinder.
Die Nacht vom 1. zum 2.November ist die Ankunft der Seelen der verstorbenen Erwachsenen. Für die verstorbenen Erwachsenen wird ebenfalls ein eigener Altar mit speziellen Opfergaben aufgebaut.

Der spielerische Umgang, und das besondere Verhältnis der Mexikaner zum Sterben und „pelona“, der "Kahlköpfige", wie der Tod auch liebevoll genannt wird, wirkt manchmal auf westliche Augen befremdlich und wurde immer wieder zum Gegenstand der Deutung von Forschern und Intellektuellen.

Im vorspanischen Mexiko gab es viele Völker, die an ein Fortleben nach dem Tode glaubten. So galt zum Bespiel im Weltbild der Azteken der Tod nicht als Ende, sondern als Anfang neuen Lebens. Sie sahen den Tod als eine Befreiung der Menschen aus dem Gefängnis der Erdenzeit. In der Vermischung des christlichen Glaubens, bei dem das Sterben ja ebenfalls der Übergang in ein anderes Leben, das ewige Leben, ist, mit dem Glauben der prähispanischen Kulturen, haben die alten Götter einen Weg gefunden, um in der mexikanischen Mentalität weiterzuleben .

Ehrlich Dears: mir gefällt der Dia de los Muertos.
Mit „Allerheiligen“ hingegen kann ich relativ wenig anfangen muss ich sagen.

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Achja, und für mich eindeutig der Mann des Jahres:
Alfred Ötsch, Chef der Austrian Airlines

Eine einst gut gehende Fluglinie beinahe zum Absturz gebracht, die Steuerzahler dürfen mit 500 Millionen Euro die Pleite abwenden – und Herr Ötsch verkündet ernsthaft:
„Zum Wohle der Mitarbeiter und Kunden bleibe ich weiter an Bord!“

Entgegen vieler Rücktrittsmeldungen – Freddylein bleibt. Um sich „mit voller Kraft dafür einzusetzen, Austrian in eine gute Zukunft zu führen.“

Lieber Alfred! Ich denke mal, wenn Du weiter bleibst, wirst Du vor allem DICH in eine gute, gesicherte Zukunft führen. Denn bei einem Gehalt von mehr als € 600.000,- im Jahr – da kann man seine Schäfchen schon ins Trockene bringen, gell.

I man: was ist da los? Ist der Herr Ötsch pragmatisiert und somit unkündbar – oder was?
Wer hält dem die Stange? Hat der von irgend jemanden intime Nacktfotos?
Das gibt’s ja echt alles ned.
Lieber Herr Ötsch! Sie sind zwar ein saumäßiger und miserabler Geschäftsmann – aber Sie müssen echt gute Freunde in mächtigen Positionen haben.

So Dears.
Die beliebte Bilderserie „Halloween Honey Of The Day“ ging ja nun zu Ende.
Und jetzt neu, täglich im November:
„HONEY OF THE DAY – DER TAGESHONIG
Heute
Moltebeerhonig (Hillasuonhunaja) aus Lappland
Eine der seltensten Honigarten der Welt. Der Nordpolarkreis wird als Honiglieferant gern unterschätzt, ist aber letztlich schon seit 60 Jahren im Geschäft. Hier sind pro Jahr bis zu drei Honigernten möglich. Jede Jahreszeit hat ihre eigenen Blütentrachten.

Ziervideo des Tages:

(Boss Hoss – Like Ice In The Sunshine)

Ja, genau.
Wie Eis in der Sonne. So wird’s mir heute wahrscheinlich wieder im Gasometer gehen.
Wenn ich auf einem Bein hüfend zu Boss Hoss schunkle.

Soda.
Das war’s für heute.
Hawidere, bleims ma gewogen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

die Honeys sind weg, die Geister wieder da - Gott sei dank wußte ich ja wo ich den Tagesbericht finde..

und kannst dir denken was jetzt kommt..

ich kenn nicht nur das Wort Kaprizerl - ich zelebriere es auch, ohne mein Kaprizpolster geht gar nichts und das seit frühester Kindheit und wenn ich mal wohin fahr, dann muss im Koffer einfach Platz für mein Polsterl sein!!!

wir haben heute nach mexikanischer Sitte gefeiert, zwar nicht mit dem gelben Blumen, aber mit Familienessen bei unserer Oma und dann waren wir alle spazieren und sie hat unsere Tratscherei und Lacherei sicher gehört und uns begleitet und weils grad so gut gepasst hat, haben wir ihre 7 Schuhkartons mit alten Fotos und Dokumenten ausgeräumt - da war das Familienbuch meiner Urgroßeltern dabei - leider konnte wir die Handschrift nicht lesen, doch wir geben es jetzt an einen Historiker bei uns in der Gemeinde weiter, damit er uns die Aufzeichnung übersetzen kann, wurden zwischen 1910 und 1925 geschrieben - bin schon sehr gespannt wie die "Tagesberichte" meiner Urgroßmutter klingen werden

lg
rosa

Frl. K. hat gesagt…

versteh das nicht, warum mal weg mal da - aber nachdem er ja gefunden wird der tagesbericht ist die sache halb so wild - aber trotzdem sehr seltsam.

hihi.
ich hab auch ein kaprizerl.
das hab ich von meiner oma. die hatte auch immer eines :o)

schön, eure mexikanisch anmutende familienfeier. bin schon gespannt was der historiker sagt.
ich konnte mal korinthschrift lesen (ist aber schon sehr lange her). denn wiederum meine oma schrieb tlw. auch korinth.
bin jedensfalls schon neugierig, was deine urgroßmutter in ihren tagesberichten erzählt hat.

lg
das frl.k.