Dienstag, 22. Juli 2008

Tagesbericht 22.07.2008

Logbucheintrag 22.07.2008
Position: relativ schmähstad
Sternzeit: nicht daran denken

Dears,

ich darf stolz verkünden:
ES IST VOLLBRACHT!
Jawohl! Ich habe mein Vorzimmer ganz und gar alleine ausgemalt.
Aaaber – ich hab’s nicht nur simpel ausgemalt! Ha! Nein! Habe mir lustige Zacken gemalt. An die Decke. Merkwürdig irgendwie. Aber mir g’fallts.
Das einzige Problem bereitet mir jetzt noch dieser Spiegel. Denn der wiegt ca. 2 Tonnen.
Und ich kann den im Moment nicht aufhängen. Weil ich das Teil nicht g’scheit heben kann, und die Haken nicht finde (quasi; also sie sind eh da, die Haken – in der Mauer, 2 Stück Haken, kann sie deutlich sehen; allerdings nicht, wenn ich den irr schweren Spiegel dran aufhängen will).
Aber selbst das werde ich noch schaffen. Morgen dann.

Naja. Und wie ich da heute so auf der Leiter herumgesprungen bin, mir halbert den Arm ausgerenkt habe, Wandfarbe im G’sicht und in den Haaren hatte, einen wahren Marathon in Treppenleiter rauf- & runtersteigen hingelegte, musste ich plötzlich an jemanden denken. Jemand, den ich schon …. hmmmm …. Moment mal …. ach ja! Seit ca. 23 Jahren kenne (wirklich wahr). Jemand, den ich echt lange nicht gesehen hatte.
Der, vor ungefähr 2 Jahren, mitten am Nova Rock Festival unter zirka 60.000 Besucher, wie aus heiterem Himmel plötzlich wieder vor mir stand: der Herr T..
Eine Schicksalsfügung, wie wunderbar, habe ich mich in der Tat sehr gefreut.

Die darauffolgenden 1 ½ Jahre waren ….. spannend?
Man kann sagen was man will, der Herr T. war schon immer (und ist nach wie vor) ein leicht anstrengender Mensch. Aber ein Lieber. Daher mochte ich ihn auch immer.
Was ich in diesen eineinhalb Jahren angesülzt, angesudert, zugemüllt, angejammert und tlw. genervt wurde – Wahnsinn. Aber okay: Herr T. = Freund. Und wenn ich mal jemanden einen „Freund“ nenne bin ich extrem treu. Und ziemlich langatmig. Denn es ist ein Freund. Es gibt gewisse Gründe, warum ich einen Menschen so bezeichne. Und natürlich war’s nicht nur anstrengend. Logisch.

Was auch immer sich der Herr T. manchmal gedacht und zusammen gedichtet hat (ehrlich: keine Ahnung – ob er manchmal überhaupt gedacht hat?), für mich war’s eine Freundschaft. Ende der Durchsage.
Als er mir im März mitteilte, dass er nun verheiratet sei, war ich zwar ehrlich überrascht, aber ich habe mich auch ehrlich gefreut. Und ich habe ehrlich gehofft, dass er nun endlich seinen Mittelpunkt findet. Und glücklich ist. Und vor allem bleibt.
Mir war auch klar, dass es jetzt keine 5 Anrufe täglich mehr geben wird, keine zig Sms’e, keine stundenlangen Messenger Sitzungen, keine regelmäßigen Treffen mehr usw. – okay.
Aber wie schnell ein Mensch von Hundert auf genau Null zurückschalten kann – das hat mich ehrlich gesagt noch mehr überrascht, als seinerzeit die Mitteilung über seine Heirat.
Ich habe nun seit März genau 1x etwas vom Herrn T. gehört (per Telefon). Ich habe mich 2x gemeldet – aber damit keinerlei Reaktionen bei ihm hervorrufen können (wurde nicht zurück gerufen, Sms wurde offenbar ignoriert).

Der Grund, warum ich heute an ihn denken musste waren Aussagen folgender Art:
„Du kannst immer auf mich zählen. Egal was Du brauchst. Ich werde immer für Dich sein.“
Undsoweiterundsofort.
Aha. Jajajajaja.
Naja, natürlich hätte ich vorige Woche anrufen können.
„Hey, Herr T., habe jetzt zwar seit ca. einem halben Jahr nix mehr von dir gehört – aber im male mein Vorzimmer aus, magst mir nicht helfen?“
Denn ich hatte ihn ja mal (schon länger her), darauf angesprochen. Natüüürlich! Selbstredend! Klar helfe ich Dir!

Ehrlich gesagt: bevor ich ihn angerufen hätte: lieber eine Hand abhacken und das ganze Vorzimmer einarming ausmalen.
Denn ich gekränkt und beileidigt.
Hier geht es um meine ehrlich gemeinte Freundschaft, die (wieder einmal) mit Füßen getreten wurde. Scheinbar war dem Herrn T. halt nur ein bisserl fad? Hatte nix besseres zu tun?
Ist ja auch nicht wichtig, so eine Freundschaft. Jetzt ist er scheinbar schwer beschäftigt, und schafft es nicht einmal, sich zumindest hin und wieder zu melden.
Ich habe mich allerdings verändert.
Ich trauere nicht mehr so lange. Ich denke nicht mehr so extrem viel und lange darüber nach, was ICH falsch gemacht hätte. Ich lasse mir nicht mehr die Unzulänglichkeiten anderer auf’s Aug’ drücken.
Ich schließe wesentlich schneller ab.
Und dann braucht es schon ein sehr, sehr gutes Argument um mich wieder zu „überzeugen“.
Ich brauche auch gar keine Freunde, die mir helfen, mein Vorzimmer auszumalen.
Was ich wirklich brauche sind einfach Freunde.
Die ich zum Glück auch habe.

Lieber Herr T.,
solltest Du hier mitlesen – wenn Du das nächste Mal ein Ticket nach Bangkok brauchst, weißt Du hoffentlich wen Du NICHT anrufen wirst.
Es ist sehr schön für Dich, dass Du so viele Menschen hast, die Du „Freund“ nennen kannst, dass es Dir auf einen mehr oder weniger nicht ankommt.
Mach’s gut.


Und an dieser Stelle wieder einmal:
Thank you for being my friend – an Alle, die das so sehen wie ich.


(The Breakfast Club – We Are Not Alone)

P.S.: Freust Dich? Ein gaaaanzer Tagesbericht – nur für und über Dich! Tolle Leistung!

Und sonst …. Dears ….
Meine Herde besteht nur mehr aus 3 Dämonen.
2 in einem Monat … das ist echt hart.

Gute Nacht.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

sehr geehrtes fräulein k.

fühl dich verstanden und stell dir grad eine nickende oide hex vor der kiste vor ...

das wort "freund" verstehen einige leider falsch und speziell wenns um platonische ehrliche freundschaft zwischen weiblein und männlein geht, da gibts dann oft die neuen partnerinnen die das überhaupt nicht verstehen und bevor die männer reden schmeißen sie einfach die freundschaft weg...

tja was soll ich dir schreiben mein herr t. ist halt einfach ein herr w.; der mir in einem anflug von honoriger großzügigkeit mal angeboten hat - wennst wieder nach wien ins kh auf therapie mußt, ruf mich an, naja hab ihm dezent auf 240 km (4x hin und retour) hingewiesen und der damit verbundenen Zeit die er seiner Freundin verkaufen muss - und bin dann doch wieder selber gefahren...

hmm - irgendwann hat es dann das Mädel auch kapiert, ich war vor kurzem mal die beiden und ihr Baby besuchen und heute geh ich mit ihm auf ein Konzert...

vielleicht gehts bei dir ja auch gut aus

glg
rosa

Frl. K. hat gesagt…

hihi
jaaaa - ich stell mir grad eine nickende, alte hexe vor einer kiste vor ;o))
das wort "freund" wird überhaupt sehr oft falsch verstanden, missbraucht, geschüttelt, gebeutelt, ausgenutzt - und soooo oft sind es nur leere, fade, nichtssagende worte, wenn jemand von "freundschaft" spricht.
freundschaft gibts in vielen varianten und facetten - in irgendeiner form gelebt muss sie halt trotzdem werden - sonst ist halt leider irgendwann tot, die freundschaft. und komischerweise springen die wenigsten leichen aus dem sarg.
wünsch dir einen schönen tag, tut mir leid wg dem konzert, aber du hast ja ein ersatzprogramm :o)
lg
das frl.k.

Anonym hat gesagt…

Also, wegen der Freundschaft sage ich jetzt lieber gar nix - ist eh schon alles gesagt, was es dazu zu sagen gibt!

Aber bitte was, Dämonenherde reduziert sich grad selbst!? Das ist echt :o(((

Tröstende virtuelle Schulter vom Hr. K. - und natürlich Gratulation zur gelungenen Vorzimmerrenovierung! :o)

Frl. K. hat gesagt…

lieber herr k.,
also von meiner seite ist zu dem thema schon alles gesagt. mehrmals.
aber wer nicht will, der hat offenbar schon.
schad' halt nur, um die ganze kraft und energie die man sinnlos verpulvert und selber hätte sicher besser brauchen und nutzen können.

ja, die fahnen in holy st simmering wehen auf halbmast :o(
mich mal anlehne, an deine virtuelle schulter ...

ja, danke. fesch isses jetzt wieder mein vorzimmer. mein wohnzimmer steht mir ja noch bevor.
aber nicht in diesem urlaub :o)

gute nacht!
glg
das frl.k.