Montag, 28. Juli 2008

Tagesbericht 28.07.2008

Logbucheintrag 28.07.2008
Position: Lage 18 Tage
Sternzeit: unbegründet

So.
29.07.-01.08. = 4 Tage
04.08.-08.08. = 5 Tage
11.08.-14.08. = 4 Tage
(15.08. = Feiertag! Jubel!)
18.08.-22.08. = 5 Tage

Macht Summa Summarum : 18 Tage

Dears. Ich muss 18 Tage arbeiten. Und dann habe ich wieder URLAUB!!!!
Ich schwöre, als ich heute den Todestempel betrat, dachte ich, mich trifft der Umschlag.
Ich hab’s ehrlich überhaupt nicht gepackt.
Wie paralysiert klammerte ich mich an meinem Schreibtisch fest und weinte (heimlich) ein wenig in meinen Akten- & E Mail Berg.
Wo bin ich? Was ist geschehen? Warum bin ich schon wieder hier?
Ich brauchte ein wenig Zeit, um zu realisieren, dass es sich bei diesem merkwürdigen, äußert unangenehmen Geräusch um das Läuten meines Telefons handelte. Das Aufsetzen meines Headsets entwickelte sich zu einem echten Drama.
Aber: aktuelle Lage: 18 Tage.
Eigentlich geht’s mir eh gar nicht so schlecht ;o)

Also.
Wir kennen das ja fast alle. Täglich dasselbe Postkasten- & Haustürspielchen: Tonnen an Werbematerial. Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie viel manche Firmen alleine für Prospektwerbung ausgeben. Das müssen ja wirklich Unsummen sein. Dann noch div. Fernseh-, Kino - & Radiospots, Inserate in verschiedenen Zeitschriften, Internetwerbung usw. usf.. Ich habe irgendwo mal gelesen, das ein
bestimmter, roter Elektromarkt im Kampf gegen den gelben Konkurrenten mit einem Werbebudget von rund € 5,5 Mio. auffährt. Was noch verhältnismäßig wenig ist, wenn man bedenkt, dass z.B. ein koreanischer Elektroriese über einen Werbeetat von € 543 Mio. verfügt.

Ich weiß nicht, wie viel div. Bekleidungskonzerne für Werbung & Marketing so ausgeben, fest steht jedenfalls: es handelt hierbei um echt viel Geld.
Mit allen Mitteln wird versucht, den Kunden ins Geschäft zu locken.
Wenn sich der potentielle Käufer dann schließlich im Laden einfindet, geht’s dort gleich mal weiter mit der Werbung, um das Kaufverhalten entsprechend zu beeinflussen. Angeblich trägt ja sogar Kaufhausmusik dazu bei, den Konsum anzuregen.

Wie auch immer: gehen wir mal davon aus, es hat geklappt.
Welche Textilfirma auch immer hat es geschafft, Euch in die Falle zu locken, Ihr tappt glückseelig durch den Laden, schnappt Euch ein paar Fetzen von den Ständern und torkelt, ganz high von dieser Dudeldudelzumkaufanregmusik gen Umkleidekabine. Ihr seid total glücklich, fühlt Euch toll. Rein in diese Kabine – zuerst einmal ausziehen. Und das versetzt oft gleich mal den ersten Dämpfer.
Gnadenloses Neonlicht.
Man sieht im Spiegel einen schneeweißen Menschen (ja, das ist man selber – alles ein bisserl grell), man sieht jedes Fältchen, jedes Wuzerl, jedes Röllchen, jedes Härchen, jedes Pickelchen.
Okay, egal jetzt – anprobieren. Man wurschtelt sich also in dieses zur Anprobe bereitgelegte G’wand hinein. Die Kabine meistens winzigklein, die Neonröhren bestrahlen einem höhensonnenmäßig. Endlich hat man es geschafft. Verschwitzt und zersaust erblickt man sich wiederum im Spiegel. Das Preisschild piekst im Nacken, dieses elektronische Warensicherungsdings hängt unmotiviert am Ärmel, Bein oder sonst wo. Man ist nach wie vor weiß wie ein Milchstollen.
Man hat plötzlich Tränensäcke, die jene Horst Tapperts verblassen lassen.
Das Haar steht einem wirr vom Kopfe ab, und die Wimperntusche ist verlaufen.
Und dieser Fetzen den man da anhat schaut aus wie aus einem Rot-Kreuz-Sack.
Kann einem gar nicht mehr gefallen – so wie man bitte selber ausschaut?
Man ist frustriert und genervt, kämpft sich wieder in sein eigenes Gewand und verlässt fluchtartig die Lokalität – ohne etwas zu kaufen.

Kann mir bitte irgendjemand erklären warum Millionen für Werbung ausgegeben werden, um den Kunden anzulocken, um ihn dann, wenn er endlich da ist, der heißersehnte Kunde, in der Umkleidekabine wie einen Zombie aussehen zu lassen?
Welche Umwerbungsstrategien sich Marketingteams ausdenken ist wirklich absolut bemerkenswert – aber scheinbar macht sich kaum jemand darüber Gedanken, wie man einen simplen Umkleideraum so gestalten könnte, daß sich die werte Kundschaft nicht fühlt wie Quasimodo.

Abgesehen davon, dass man so eine Kabine doch ein klein wenig großzügiger gestalten könnte, ist das Thema BELEUCHTUNG ein ganz, ganz Großes.
Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Menschen irgendetwas NICHT gekauft haben, nur weil sie über ihren, tlw. verheerenden Anblick im gleißenden, grellen Licht der
Umkleidekabine, so geschockt waren, und sich daher eher überlegten, lieber jahrelang auf eine Totalschönheitsoperation zu sparen, als jetzt mal spontan dieses Bluserl um € 9,90 zu erstehen.

Zu Hause, vor dem Spiegel und unter normalen Lichtverhältnissen wird einem klar, dass man selbstverständlich kein Kandidat für Heidis Modellshow ist, und dass man niemals Beine wie Naomi Campell haben wird – aber wo ist bitte diese bleiche Geisterbahngestalt geblieben, die einem grad vorhin noch tief ins Auge blickte?

Ich persönlich vermute, dass Umkleidekabinen von Männern geplant und gestaltet werden.
Denn keine normale Frau würde sich selbst und anderen so etwas antun.
Das waren die Worte zum Tage, Dears.
Mein Tipp: Sonnenbrille. Getönt lässt sich einiges leichter ertragen :o)

Ziervideo des Tages:

(Die Ärzte – Junge // UNCUT VERSION!! Zarte Gemüter: AUGEN ZU! ZOMBIES SIND ZU SEHEN!)
:o)

Sweetest Dreams Dears!
Schafis zählen wenns nicht klappt mit der Einschlaferei.

1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

hab grad nachgerechnet, bei mir Summasummarum 8 Arbeitstage und dann 8 Arbeitstage Urlaub - juhuu mehr geht leider nicht weil unsere Zentrale übersiedelt ;-))

und eigentlich hab ich nächste Woche wieder 5 erholsame Tage -weil der Zwerg wieder auf Ferienlager fährt und zum Schloßgespenst mutiert ;-))

glg
rosa