Dienstag, 15. April 2008

Tagesbericht 15.04.2008

Logbucheintrag 15.04.2008
Position: Austria
Sternzeit: Austria

Dears,
Bin ein sehr begeisterter österreicher, wenn man so will ein patriot.
So viel man auch rummeckert und sich beschwert (nehme mich da nicht aus), eines ist sicher:
Man kann wem auch immer auf knien danken, dass einem der storch nicht einige kilometer z.b. östlich unses landes abgeworfen hat. denn vieler orts schaut die welt ein bissl anders aus. Ganz und gar nicht so schön rosarot-weiß-rosarot. hier ist nicht alles perfekt und immer toll und schön, aber im vergleich zu vielen anderen ländern auf dieser welt ist österreich wahrlich ein paradies auf erden.
eines steht mit sicherheit fest: bin nicht fremden/zuwandererfeindlich, definitiv kein rassist o.ä.
Ich lebte und lebe in bezirken mit einer recht hohen „ausländer“ rate, und hatte und habe niemals ein problem damit, im grunde mag ich dieses multi-kulti mischmasch. Mir ist auch egal, wer sich wie und warum kleidet, welche religionszugehörigkeit jemand hat, woher er kommt und welche sprache er spricht (deutsch wäre u.a. natürlich auch fein, wenn man denn schon in österreich lebt) – solange der jenige irgendeiner legalen arbeit nachgeht, seine steuern zahlt und mich ebenso unbehelligt leben lässt wie ich will, so wie ich ihn – alles ganz wunderbar.
In diesen fällen: gleiches recht für alle, leben und leben lassen, lang lebe österreich.
Ob die sogenannten sozialschmarotzer, tachinierer, arbeitsscheuen etc. jetzt karl oder mustafa heißen, macht für mich persönlich auch keinen unterschied, kommt sich im endeffekt ja auf’s gleiche raus.
Kurzum: ich bin sehr glücklich in einem land wie österreich zum leben. und jeder, der beschließt sein heimatland zu verlassen um sich eine neue und rechtschaffene existenz hier bei „uns“ aufzubauen, sollte meiner meinung nach die möglichkeit dazu haben.
Das thema zuwanderungsraten usw. usf. lässt sich natürlich lang und breit diskutieren (und ich will jetzt keine wilde debatte über das thema neue zuwanderergesetzte/forderungen/studien etc. beginnen und führen, obwohl es dazu, wie geschrieben, so einiges zu sagen gäbe) , und selbstverständlich gibt es pro & kontra – aber obiges ist grundsätzlich mal meine einstellung
Manchmal verrückt sich mein weltbild fremdstämmigen gegenüber allerdings etwas.
So wieder auch mal gestern, wenn ich sachen höre wie:
„österreich ist ja echt voll scheiße. In ..... (woauchimmer) ist ja alles viel, viel besser“
von einem definitiv nicht gebürtigen österreicher, der scheinbar hier leben DARF.
Soso
Also ich glaube ja, dass es relativ wenige menschen gibt, die hier festgehalten und gezwungen werden, in österreich zu leben.
Also: wenn es in ..... (woauchimmer) viel besser und schöner ist, ja dann ... was hält dich dann bitte noch hier? Wenn es in österreich so scheiße ist – auf, auf in die heimat!
Pack deine sieben sachen und mach dich auf die reise, back to .... (woauchimmer) und ein schönes leben.
Ich bin jemand, der sich zurückhalten muss, nach einer landung nicht spontan den boden am flughafen wien schwechat zu küssen. wenn ich aussagen w.o. höre fühle ich mich persönlich angegriffen.
Alle, die sich entschließen, ihrer heimat den rücken zu kehren und in einem anderen land ein neues leben zu beginnen sind meiner ansicht nach sehr, sehr mutig (und oft auch ein wenig blauäuig, wie man z.b. sehr gut in diesen deutschen auswanderersendungen sehen kann). Jeder, der gezwungen ist, in einem fremden land neue wurzeln schlagen zu müssen ist ein bedauernswerter mensch.
Jedoch (und leider) gibt es ganz sicher wesentlich „schlimmeres“ als österreich.
Und jenen, die sich hier auf freiwilliger basis aufhalten steht es frei, ihre meinung zu ändern (denn z.b. auch das ist in österreich gestattet). Und sich dort hin zu begeben, wo es besser, schöner und toller ist.
Leider fließt auch in good old austria nicht milch und honig aus der wasserleitung und die wenigsten haben einen goldesel im keller stehen – nicht mal gebürtige österreicher.
So ist’s eben.
Farewell.

Hisse hiermit die rot-weiß-rote fahne.
Und bin froh und glücklich, ein österreicher zu sein.

So. das war das wort zum Dienstag.

Ziervideo des tages:

(within temptation – our farewell)

sowie


ackern wir also ein wenig weiter.
Glück auf.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

liebes frl. k.,

ein schwieriges thema, welches sie hier und heute aufgegriffen haben! kann mich aber nur wieder einmal ihren worten voll und ganz anschließen! zufällig haben hr. b und ich genau dieses thema am weekend besprochen. hr. b kam vom flohmarkt (werde mich jetzt an dieser stelle nicht über die unsinnigkeiten seines einkaufs auslassen - das würde hier den rahmen sprengen ;o)) und erzählte folgende geschichte: 2 junge burschen, ausländischer herkunft, erkundigten sich bei einer standlerin um den preis der ware. offenbar war diese ihnen zu teuer und es entspann sich ein nicht allzu freundliches wortgefecht, welches mit den worten "na du bist ja nur eine frau", seitens der burschen abfällig beendet wurde, worauf sich dann hr. b eingemischt hat. geendet hat das ganze damit, dass die beiden meinten in österreich ist eh alles sch..... und hr. b dann einfach meinte, na dann gehts doch dorthin zurück wos herkommts und wos offenbar ja besser zu sein scheint! hm, betretenes schweigen rundherum, denn diese meinung traut sich halt mitlerweile keiner mehr laut zu äußern, sofort ist man ja mitlerweile ein "ausländerfein"! daher kann ich mich wirklich und wahrhaftig hier anschließen - vielen dank frl.k

herzlichst
fr.s.

Frl. K. hat gesagt…

liebe frau s.!
ja, kein einfaches thema, das ist richtig.
najo, also ich kann mir vorstellen, dass der liebe herr b. wieder mal interessante objekte am flohmarkt erstanden hat, hihi.
„meine“ geschichte spielte sich beim bipa ab.
Da wollte der herr vor mir mit einem 500 euro schein bezahlen.
Die dame an der kasse erklärte, dass sie den schein nicht nehmen darf, da in dieser filiale keine 500 und 1000 euro scheine angenommen werden, wies auf den aushang hin (da gibt’s ein schild, wo das drauf steht – mir noch nie aufgefallen. In meinem fall aber auch egal, kenne 5000 und 1000 euro scheine nur vom hörensagen). Der kunde debattierte da herum, sie erklärte nochmals, entschuldige sich sogar, schlug im vor, den 500 euro schein bei der volksbank um die ecke wechseln zu lassen, wies darauf hin, dass sie hier auch nur eine angestellte sei und sich an die anweisungen der geschäftsführung halten muss usw..
Daraufhin wurde sie von diesem kunden gleich mal persönlich angegriffen, der typ zuckte komplett aus, warf ihr „ausländerfeindlichkeit“ vor, denn von einem „österreicher“ würde sie den 500 euro schein sicherlich annehmen usw. – und dann kam eben dieses „österreich ist scheiße usw. usf.“.
Jo. Sehr nett. Und da steht man halt in der schlange an der kasse, hört sich das alles an und denkt sich halt dabei so einiges ...
Tja.
Kein einfaches thema eben ...
Schönen tag noch!
Bussi
Frl. k.