Tagesbericht 03.12.2008

Logbucheintrag 03.12.2008
Position: Home Sweet Home
Sternzeit: zuckersüß

Grüß hallo und so.

Also bitte.
Es hat nicht geklappt. Alle meine Kollegen sagen nach wie vor „Du“ zu mir.
Man nimmt mich scheinbar überhaupt nicht mehr ernst.

Dummerweise und wieder mal den Wecker komplett überhört (im Brief an das Christkind nicht vergessen: neuen Wecker mit unterschiedlichen Bimmelklingeltönen wünschen)
Komplett verwirrt, total neben mir stehend und ein kleines bissi hysterisch irgend ein G’wand aus dem Kasten geholt
Mir mit dem Föhn durchs Haar geblasen
Ein wenig Puder aufgetragen (blöderweise falsches Doserl dawischt, sah aus wie Untote die eben aus der Gruft gekrochen ist – hab da mal irrtümlich einen viel zu hellen Farbton gekauft; statt „Compact Puder“ sollte die Firma aber dieses Produkt meiner Meinung nach eher „Weiße Clownschminke“ benennen – so was hab ich ja überhaupt noch nie erlebt, dürfte sich um eine Gothic/Gruftie Special Edition handeln; na wie auch immer – zum Abschminken war jedenfalls keine Zeit mehr)
Im Laufschritt zur Grottenbahn gehastet
Zu spät ins Büro gekommen, schwere Hypertonie, Blutdruck ca. 180/110
(hab mich ur beeilt)

Freiherr Knigge hat sich vermutlich im Grab umgedreht – denn mein spontan erwähltes Outfit, meine nicht vorhandene Frisur sowie meine Leichenblässe ließen vermuten, ich hätte die Nacht auf einem Death-Metal-Festival verbracht (muss dazu sagen: ich hasse Death-Metal, das ist für mich keine Musik. Ich besitze allerdings ein T Shirt einer Death Metal Band – bloß wusste ich das eine zeitlang gar nicht. „Unearth“ – mir gefiel einfach der Schriftzug und „ausgegraben“ fand ich irgendwie … ähm, witzig?)
Naja, und wie’s der Teufel so will hatte ich heute ausgerechnet dieses Shirt an, dazu eine recht schlabbrige Cargo Hose … najo, ich war halt in Panik des Morgens.

Genau in dem Moment als ich mich aus meinem Leopardenmusterschal auswickelte, betrat mein Herr Chef die Büroräumlichkeiten. Wie immer wie aus dem Ei gepellt, im Versace Zwirn.
Höchst motiviert blickte ich also in die Runde und sprach zu meinen Kolleginnen:
„Meine Damen! Ab heute nur per Sie und: Tante K.!“
6 Augenpaare trafen mich und blickten mich stumm an.
Frau H. meinte schließlich, ich soll mir zuerst einmal einen Kaffee holen, bevor ich Entscheidungen treffe die ich später vielleicht mal bereue.
Und mein Chef strich mir 2x übers Haar und verließ wortlos die Szenerie.
(insgesamt hat mir mein Chef heute 4x über den Kopf gestreichelt, am Nachmittag gegen 15 Uhr nochmals – da habe ich verkündet, dass ich für heute mein Arbeitspensum bereits erfüllt habe, schon ur viel Geld für meinen Chef verdient hätte und der Meinung sei, jetzt heimgehen zu können).

Naja.
4x Kopfistreicheln vom Chef ist ja auch schon was.
Und meine Kollegen haben mich alle ur lieb.
Und sagen „Du“ zu mir.
Eigentlich kann ich ja froh sein, dass mir noch niemand das Du-Wort entzogen hat.
Manchmal ist es sicherlich schwierig mit mir.

Jedenfalls musste ich heute erfahren, das Campino KRANK ist!
BITTE CAMPINO IST KRANK!!!
Der hat eine schwere Grippe mit allen Tanz, und musste daher verschiedene Pressetermine streichen.
Aber bitte Campino tritt doch am 12.12. in der Stadthalle auf!
DER KANN GAR NICHT KRANK SEIN!!
Hilfe!

HONIGKUCHENHUTSCHPFERD DES TAGES:
(und weil wir schon beim Thema sind)

Campino (eigentlich Andreas Frege; * 22. Juni 1962 in Düsseldorf) ist Sänger, Frontmann und Songwriter der deutschen Musikgruppe Die Toten Hosen, außerdem betätigt er sich als Schauspieler.


Ziervideo des Tages:
(und weil wir schon beim Thema sind)

(DTH – Paradies)

Yes.
Baba Dears
*Knixerlmach*