Tagesbericht 02.10.2008

Logbucheintrag 02.10.2008
Positon: in der Zeitschleife
Sternzeit: ca. 1971


LIEBESERKLÄRUNG


(bitte das bin ich - wirklich!(toller Haarschnitt!) - und der andere - das ist Tezi)

Ein Arbeitsraum ohne Computer ist kaum mehr vorstellbar. Aber auch im Kinderzimmer machen Computer den Ritterburgen und Kuscheltieren zunehmend Konkurrenz. PC-Spiele gibt es schon für Kinder ab zwei Jahren, laut diversen Studien besitzen schon 15% der 6 bis 13-jährigen einen eigenen Computer und 10 bis 14-jährige verbringen laut Statistiken bereits eine Stunde täglich vor dem PC.
Es wurde untersucht, wie Kinder Computer wahrnehmen. Die Befragungen brachte Interessantes ans Licht: Gerade Vorschulkinder neigen dazu, den Computer als lebendiges Wesen zu betrachten und sozusagen zu vermenschlichen.
Anders als beispielsweise ein Plüschteddy kann ein Computer in den Augen eines Kindes dadurch lebendig wirken, da er sich scheinbar individuell äußert
Kuscheltiere sind zwar nach wie vor sehr beliebt, werden aber von der digitalen Welt immer früher verdrängt, was oft zur Folge hat, dass Kinder weniger eigene und kreative Ideen entwickeln.

Das ist eine Kurzfassung eines Artikels, welchen ich vor ein paar Tagen in einer Zeitschrift gelesen habe.
Wenn es stimmt, ist das eine sehr traurige Entwicklung.
Aber ich musste lächeln, denn sofort habe ich an Dich gedacht.

WIR UNTERBRECHEN FÜR EINE KURZE WERBEPAUSE!

UND WEITER GEHTS!

Du bist älter als ich.
Und eigentlich warst Du ein Geschenk meines Vaters an meine Mutter.
Als ich Dich zum ersten Mal entdeckt habe, quengelte ich so lange herum, bis Dich meine Mama zur Adoption frei gab.
Damals konnte ich noch nicht sprechen - wir beide verstanden uns aber auf Anhieb.
Eines Tages nannte ich Dich „Tezi“. Ich nehme an, Deinen Namen hast Du mir irgendwann in's Ohr geflüstert?
Meine Mutter versuchte mir eine zeitlang zu erklären, dass Du ein Hund bist und gar kein (Petzi)Bär. Aber es blieb dabei. Du warst eben Tezi. Mein Hundebär.

Es gibt sehr viele Fotos von uns beiden, denn Du warst immer mit dabei. Natürlich auch im Urlaub. Wobei ich verstand, dass Du lieber im Hotelzimmer auf mich warten wolltest, während ich am Strand Sandburgen baute. Allerdings habe ich Dich immer gut versteckt, da ich Diebstahl befürchtete.
Wir haben so viel erlebt und die tollsten Abenteuer überstanden, wir waren wie Calvin und Hobbes. Einmal musste ich Dich sogar operieren (meine Mutter hat die OP dann zum Glück zu Ende gebracht und hat Dir damit wohl das Leben gerettet).
Ich hab Dir alles erzählt, Du hast Dir alles angehört – zum Glück bist Du ja ein sehr geduldiger Hundebär.
Auch später, als ich älter wurde, und Dich nicht mehr überall hin mitschleppte, hast Du immer in meinem Bett auf mich gewartet. Du hast einige Umzüge mitmachen müssen, hast Dich aber nie beschwert.
Alle Stofftiere aus meinen Kindertagen sind gut verpackt in den Keller übersiedelt. Du genießt Deinen wohlverdienten Ruhestand in meinem Schlafzimmerschrank.
Eine Schönheit bist Du heute nicht mehr, in meinen Augen erscheinst Du aber nach wie vor perfekt. Und Du riechst heute noch ganz genauso wie früher.
Du bist und bleibst eben mein einziger Hundebär Tezi, der Geheimnisträger und Abenteurer meiner Kindertage.
Danke Dir, es war wunderschön!

Ziervideo des Tages:
entfällt

with my best regards
das Frl. K.

PS: leider kann man auf dem schwarz-weiß Foto Tezi's wunderbare und einzigartige Fellfarbe nicht bewundern. Tezi ist nämlich knallrot. Tezi musste im Laufe der Jahre sehr viele Haare lassen, daher trägt er heute ein T-Shirt. Aber wenn man seine Schlappohren hochhebt, kann man es noch immer sehen. Feuerwehrautorotes Fell, weich uns samtig. Einfach wunderschön.