Logbucheintrag 05.10.2008
Position: eingewickelt
Sternzeit: dunkel
Einen wunderschönen Guten Abend.
Wie mach einem vielleicht schon aufgefallen ist, ist das Lyrische hier in diesem Beet in der letzten Zeit ein wenig vernachlässigt worden.
Daher möchte ich den heutigen Tagesbericht mit heiteren herbstlichen Versen bestücken, Wortkunst in Vollendung.
Während der Lesung ist das Rauchen und Kekse knabbern einzustellen.
Mobiltelefone und Uhren mit akustischem Zeitsignal sind auszuschalten.
Den Anweisungen des Personals der Spielstätten ist Folge zu leisten.
Bild- und/oder Tonaufnahmen jeglicher Art sind den Besuchern grundsätzlich untersagt.
Das Licht wird nun gedämmt, wir bitten um Ruhe und wünschen gute Unterhaltung.
Ode an den Herbst
von Stefan Slupetzky
Die Feichtn kräult ma in die Bock,
ins G’nack beißt mi der Wind,
der Newe is so dicht, dass i
es Wirtshaus nimma find.
An Zapfm hot’s ois wia, der schlogt
si glei auf meine Niern,
und imma wieda prackt’s ma de
Kastanien aufs Hirn.
Am Blatt’lgatsch, am lätschertn
kannst ned amoi g’scheid latschn
und vo de Blattln, wos no fliagn
kriagst links-rechts deine Watschn.
Und waschln tuat’s, wia waun damit
a Preis zum g’winna war.
A jedes Joahr dasöwe Schas:
Da Herbst mocht sei Trara.
Ist es nicht allerliebst?
Man einer möchte die gelesenen Worte jetzt ein wenig einwirken und setzen lassen.
Damit sich die volle Kraft der Poesie entfalten kann.
Andere wieder möchten jetzt gerne ein wenig Reklame sehen.
Bitteschön.
(ganz wunderbar und sehr passend – denn auch hier wird in Reimen parliert)
Die Overstolz vom Rhein
Nun, es geht weiter – hier wiederum mit einem Werk des hochverehrten Herrn Stefan Slupetzky:
Herbstlied
Die Blattln foin stü von die Baama,
im Woid is boid nix mehr zum hean,
die Eichkatzln legn si traama,
und i hob di immer no gern.
Die Leut und die Liachter vablossn,
Die Sunn schaffts grad no ins Parterre,
Der Newö hängt zaach in die Gossn,
und i mog di immer no sehr.
Der Mond is a frostige Scheibn,
ganz blass und ganz koid wie die Stern,
wann’s miad iwern Nochthimmö treibn,
und i hob di immer no gern.
Vurm Fenster verkummen die Fliagn,
die Vogerln san lang scho am Meer,
boid wern’ma in ersten Schnee kriagn,
und i mog di immer no sehr.
Liebe Besucher,
die heutige Vorstellung ist nun zu Ende.
Wir danken für Ihren Besuch und würden uns freuen, Sie auch bei nächster Gelegenheit wieder begrüßen zu dürfen!
Einen wunderschönen Guten Abend & beehren Sie uns bald wieder.
Ziervideo des Tages:
(Georg Danzer – So a Dodl mit da Rodl)
Sonntag, 5. Oktober 2008
Tagesbericht 05.10.2008
Eingestellt von Frl. K. um 21:52:00
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3 Kommentare:
wieder was gelernt..
den Herrn Stefan Slupetzky
kannte ich bis dato noch nicht, er trifft es auf den Punkt (verzeihen sie mir, dass ich die Werbung übersprungen hab).. doch da hab ich schon das Ziervideo entdeckt gehabt und ich vermiss den Schurl...
lg
rosa
der herr slupetkzy betreut u.a. - auf Radio Wien - die literarische Ecke von Willi Resetarits' sonntäglicher Radiosendung "Trost und Rat".
und er schriftsteller.
und:
"Slupetzky ist Mitbegründer des Vereins zur Verwertung von Gedankenüberschüssen und wirkte an der Erfindung und Entwicklung unverzichtbarer Gebrauchsgegenstände wie etwa des "Transzebra Portable", eines ausrollbaren Zebrastreifens, mit."
toller mann.
der werbespot ist aber super, da entgeht dir was! ;o)
lg
das frl.k.
mahh danke.. ja da wäre mir wirklich fast was entgangen ... leicht und bekömmlich muss sie sein ;-))
und schön brav den Herren die Tasche zum Auto tragen.. ach gott warum hab ich nicht damals gelebt ;-))
lg
rosa
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