Sonntag, 19. Oktober 2008

Tagesberichte 18.-19.10.2008

Logbucheintrag 18.-19.10.2008
Position: leicht chaotisch
Sternzeit: eh schon wissn

Tach auch,

najo, und wieder mal hab ich’s geschafft.
Hier schaut’s aus wie nach dem Überfall eines Rollkommandos.
Daher: Flucht ins Beet.
Hoffe, dass die Heinzelmännchen glauben ich schlafe schon, um sich ans Werk zu machen.

Und wieder einmal habe ich den Herrn Resetarits versäumt, ich Ei.
Trost & Rat!
Radio Wien!
13:00 Uhr!
Dabei wäre grad heute Trost & Rat, in Anbetracht der chaotischen Zustände hier, wirklich angebracht gewesen.
Dumm gelaufen.

Ich find’s ja toll, wenn jemand ein Buch schreibt, wirklich.
Mittlerweile kommt es mir aber so vor, als würde wirklich jeder ein Buch schreiben.
Vor allem leicht abgehalfterte Promis tun das ja heutzutage total gerne.
Frankfurter Buchmesse 2008
Bücher die (vermutlich) die Welt niemals brauchen wird.

Christian Neureuther und Rosi Mittermeier
ihr Buch: „Neuer Schwung“
Verlag: Nymphenburger
Ihr Ehe-Geheimnis: „Eine gemeinsame Basis! Aber auch Unterschiede sind wichtig – wo der eine Schwächen hat, muss der andere stark sein“, sagt Neureuther.
(vollkommen neue Erkenntnisse – vielen Dank, liebe Rosi, lieber Christian!)

Desiree Nick
Ihr Buch: „Liebling ich komme später“
Verlag: Krüger
Désirée: „Kinder, geht fremd! Luxuslabels wie Cartier und Chanel würden bankrott gehen, wenn alle plötzlich treu wären.“ Ihr Appell: „Fremdgehen für den Aufschwung!!“
(????)

Hessens Comedian Vince Ebert
Sein Buch:„Denken Sie selbst, sonst tun es andere für Sie“
Verlag: Rowohlt
verrät exklusiv: „Ich bin frisch verheiratet! Hab sie mit der 37 %-Methode gefunden. Von 100 Frauen 37 getestet. Vom Rest hab ich die erste genommen!“
(Hahahahaha – wie witzig)

Model-Coach Bruce Darnell
Sein Buch: „Drama Baby Drama“
Verlag: Ehrenwirth
verrät, wie JEDER top rauskommen kann: „Weniger ist mehr! Schön ist, wer sich mag. Auf teure Klamotten kommt‘s überhaupt nicht an!“
(DANKE Bruce, vielen Dank!)

Lilo Wanders
Ihr Buch: „Voll aufgeklärt, 1000 Antworten auf 1000 Fragen“
Verlag: MVG
„Viel Rauchen, viel Trinken, viel Sex!“, das ist der Geheimtipp von Lilo Wanders
(wie hier wohl die Frage für diese Antwort lautete?)

Sexpertin Erika Berger
Ihr Buch: „Spätes Glück“
Verlag: MVG
zu ihrer Schlank-Figur: „Keine Süßigkeiten, lieber ein Wurschtbrot!“
(verstehe …)

Und es gibt auch ein neues Hörbuch, und zwar von Ben Becker.
Der liest nämlich die Bibel.
„Die Bibel – Eine gesprochene Symphonie“
„Ben Becker hat seinen langjährigen Wunsch die Bibel zu lesen, in die Tat umgesetzt. Gemeinsam mit seiner "Zero Tolerance Band" und dem Deutschen Filmorchester Babelsberg entstand eine atemberaubende zweistündige konzertante Performance bestehend aus Bibeltexten des alten und neuen Testamentes getragen durch eigens neu komponierte und neu bearbeitete klassische Musik z.B. von von Gustav Malher und Pop Klassikern von z.B. Johnny Cash, Elvis Presley und Dolly Parton.“

Gut. Ben Becker hat eine wahnsinns Stimme, Gänschenhaut.
Aber 2 Stunden Bibeltexte mit musikalischer Untermalung u.A. von Dolly Parton?
Das tät mich ehrlich gesagt interessieren.

Apropos Gänschen:
Gestern eines verspeist. Aber eh kein ganzes.
Mit haufenweise Beilagen. Hat mir alles geschmeckt.
Bis auf dieses Rotkraut mit Zimt und so. Leicht kompottig angehaucht.
Und ich mag ja kein Kompott. Schon gar kein warmes.

Bei dem ganzen Wirbel um den Unfalltod eines österreichischen Politikers, ist das Ableben eines anderen Österreichers fast untergegangen.

Der Wilde mit seinem Kaffeeautomaten ist tot.
Kurt Weinzierl, Volksschauspieler, Charakterdarsteller, nachdenklicher Optimist, starb am 10.10.2008 77-jährig in München.
„Er ist Darsteller großer Charakterrollen, schamloser Operettenkomiker, Mitglied großstädtischer Staatstheater, Mime kleinster Provinzbühnen, Titelheld im Fernsehen, Solorezitator in Scheunen.“ So beschrieb Werner Schneyder Kurt Weinzierl.

Optimistisch, im Leben stehend, wirkte der gebürtige Innsbrucker Weinzierl, der in München lebte. Tatsächlich bestand er aus vielen Schichten. In diesen hatte der nachdenkliche Kommentator ebenso Platz wie der lebhafte Streiter, der Tragiker ebenso wie der Volksschauspieler, der Mime ebenso wie der Regisseur und Festivalmitbegründer.

Mit dem Ex-Showmaster Dietmar Schönherr, dem Kabarettisten Otto Grünmandl, dem Schauspieler Hans Brenner und dem ORF-Intendanten Wolf in der Maur gründete Weinzierl 1981 die Tiroler Volksschauspieler in Telfs, die sich bis heute manches Sommerfestival zum Vorbild nehmen könnte. Hier wurde nicht leichte Belustigung geboten, sondern mitunter recht schwere Kost in ausgezeichneter Qualität: Werke von Karl Schönherr, Felix Mitterer, Herbert Achternbusch. Die Volksschauspieler entwickelten einen ganz eigenen Stil pointierter Regionalität. Geprägt hat sie von Anfang an Ruth Drexel, wie Weinzierl eine ernste Schauspielerin, obwohl sie dem Publikum vor allem als Kommissar Berghammers temperamentvolle Mama bekannt ist. Während Drexel freilich nicht immer begeistert reagiert, wenn sie ständig als die Mutter des Bullen von Tölz angesprochen wird, hatte Weinzierl ein entspanntes Verhältnis zu Berühmtheit – und Geld. Schließlich hatte er vier Töchter. Ob als TV-Star oder als der Herr, der in der Werbung das Brotkörberl sucht, sein Charakterkopf machte sich in unterschiedlichen Genres gut. Manchmal inszenierte er auch, eben z.B. in Telfs oder München. Ausgebildet wurde Weinzierl am Salzburger Mozarteum. Seinen Durchbruch hatte er mit Axel Cortis Dokudrama „Der Fall Jägerstätter“ (1972). Nach dem Auftritt als waschechter Tiroler Vitus Egger in der Serie „Ein echter Wiener geht nicht unter“ (1975–77) erhielt Weinzierl in „Kottan ermittelt“ die Rolle des cholerischen Polizeipräsidenten Pilch, dessen vorrangige Feinde Stubenfliegen und Kaffeeautomaten waren.

In puncto öffentlicher Aufmerksamkeit war der Heribert Pilch sicher eine der markantesten Figuren Weinzierls. Er wirkte aber noch in vielen anderen TV-Serien und -Filmen mit, z.B. in Felix Mitterers herrlich sarkastischer Piefke-Saga, in der Familien-Story „Anna Maria – eine Frau geht ihren Weg“ mit Uschi Glas oder in „Tierarzt Dr. Engel“.

Weinzierl vollzog den typischen Wechsel vom Theater zu Film und TV, was damals weniger üblich war als heute. In frühen Jahren stand er mit Hans Moser, Therese Giehse, Paula Wessely auf der Bühne. Gern erzählte er, wie die Wessely einmal auf Tournee für ihn das „Gretchen“ rezitiert habe. Weinzierl selbst reiste mit „Faust“ durch die Lande. Gelegentlich drehte er auch anspruchsvolle Filme, wirkte in Fassbinders „Berlin Alexanderplatz“ mit und in „Der Preis des Überlebens“ mit Michel Piccoli.

Die Schauspielerei war für Weinzierl "der tollste Beruf der Welt", doch auch als Regisseur hat er zahlreiche Inszenierungen geliefert. Weinzierl inszenierte etwa am Bregenzer Theater am Kornmarkt die politische Farce "Der unheimliche Geliebte" von Lorenz Gutmann und Veronika Eberl. 1999 erhielt der Wahlmünchner das Österreichische Ehrenkreuz erster Klasse.

Kurt Weinzierl wurde am 17.10. am Münchner Nordfriedhof beerdigt.



Ziervideo des Tages:

(Xavier Naidoo feat. Ben Becker – Du, nur Du; Rilke-Projekt)

So. Na gut. Mal schauen ob diese Heinzelmännchen irgendwas gemacht haben in meiner Abwesenheit. Wäre eine echt feine Sache.

Und weil heute Halloween Honey x 2 – hatte ich zuletzt vergessen, huch!



4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Kurt Weinzierl war ein großer ohne Frage, hab gestern Mittag den "Fall Jägerstädter" im Fernsehen gesehen - einfach toll gespielt...

du wenn die Heinzelmännchen bei dir fertig sind, dann schick sie bitte Richtung Süden - im Hexenhaus warten Wäscheberge die bald übers Ruster Hügelland reichen werden..

und Rotkraut mit Zimt - naja kann ich mir nicht vorstellen - mit Apfel und Preiselbeere ja - aber mit Zimt ?

übrigens hab Metallica gecancelt - arbeite grad an einem Aufruf zum Protest gegen die Konzertveranstalter - da schreckliches Lokal und vollkommen überdrehte Preise.. ich schreib schon Plakate und überleg wo ich am Besten protestieren werde

(achja gehört eigentlich jetzt zur Sondermeldung) also ich war mir bei Rauleder und Rauhleder auch nicht sicher - aber da es sich ja um aufgerauhte Tierhaut handelt und nix mit den Geschichten und Mythen der Raunächte zu tun hat (oder aber die Jacke wurde grad dann geschneidert) hab ich mich für zweite Variante entschieden, natürlich auch nach Rücksprache mit Google und dem gleichen Ergebnis wie bei dir

lg
rosa

Unscha(r)f hat gesagt…

Ja das sind ja wirklich erstaunliche Nachrichte.
Gratulation zur fast wieder zuhause eingetroffenen Rau(h)lederjacke...jetzt kann es sich jeder aussuchen ob mit oder ohne "h" ggggg.
Werde mal bei mir im 12. hin und wieder aus dem Fenster einen Blick wagen, vielleicht sehe ich ja das Jäcklein auf seinem Weg ins Holy Simmering.
Vorne weg die braune Jacke, dahinter die Retter mit Fackeln und natürlich ein kleines Blaskonzert, solld doch jeder gleich hören und sehen dass "SIE" am Weg nach Hause ist. Sollten wir sie aber wirklich entdecken, dann werden wir uns dem Zug natürlich anschließen. Wegen 54 Schafe + 2 Altschafe und ein Leseschaf zusätzlich werden ja wohl nicht gleich die Straßen gesperrt.
Liebe Grüße
Unscha(r)f

Frl. K. hat gesagt…

muss leider berichten:
bei mir haben die heinzelmännchen wieder mal versagt.
traurig aber wahr.
leider.

ja, rotkraut mit zimt, ist quasi eine sonderedition von so einer tiefkühlfirma. also ich brauch das nimma ...

versteh ich total, dass du metallica gestrichen hast, die sind ja nicht ganz dicht bitte.

schönen tag!
lg
frl.k.

Frl. K. hat gesagt…

liebe unscha(r)f!

ja, auch ich kann es kaum fassen.
bin schon sehr aufgeregt und sehe der wiedervereinigung jacke + frl.k. höchst aufgeregt entgegen.

ich gebe rechtzeitig bescheid, wann die reise von holy st.simmering nach st.meideling stattfinden wird, damit ihr euer sonntagsgewand/fell richten könnt, um am kleinen umzug teilzunehmen.

wünsche euch einen schönen dienstag!
hoffentlich sieht deiner herde heute was auf der weide, ist ja total nebelig.

lg
das frl.k.